FNC ist stolz auf 104 Zugnummern
Fastnachtsumzug fällt etwas kleiner aus als üblich, das Sicherheitskonzept umfasst dafür stattliche 72 Seiten
Flörsheim - Das sei die beliebteste Lektüre momentan, erklärt FNC-Chef Heinz Schäfer und zückt ein rund 80 Seiten starkes Heftchen. Beim bevorzugten Lesestoff des Fassenachters handelt es sich um das Programm für den Flörsheimer Fastnachtsumzug am Sonntag, 19. Februar. Für die Narren hat die diesjährige Straßenfastnacht einen ganz besonderen Stellenwert - schließlich erwarten sie den ersten närrischen Lindwurm seit drei Jahren. Das Programm liegt seit einigen Tagen in den Flörsheimer Geschäften aus und soll die Vorfreude wecken. Mit 104 Zugnummern fällt die Narrenparade etwas kleiner aus als vor der Corona-Pandemie. Da konnte der FNC noch regelmäßig mit 120 bis 140 Programmpunkten aufwarten.
Für die Ausrichter zählt jedoch vor allem, dass sie eine wichtige Marke bei ihrer Rückkehr erreichen: „Wir sind stolz, dass es wieder dreistellig ist“, sagt Michael Kröhle, Sprecher des großen Rates. Die Zusammenstellung der bunten Kolonne war nämlich nicht ganz einfach. Der Meldezeitraum sei spannend gewesen, verrät Heinz Schäfer. „Viele Gruppen haben gezögert“, so der FNC-Vorsitzende. Ein paar Privatgruppen hätten abgesagt, weil ihnen die Mitstreiter fehlen. Für viele beginne die Vorbereitung nämlich schon im Sommer. Zu diesem Zeitpunkt sei aber noch gar nicht klar gewesen, ob es wieder einen Umzug gibt. Der Großteil der langjährigen Mitstreiter wird in rund einer Woche wieder auf der Straße sein. Die meisten können es, laut FNC, kaum abwarten. „Viele Privatgruppen brennen schon darauf“, sagt Schäfer.
Auch zwei neue Gruppen gehen am Fastnachtssonntag an den Start: „Zum ersten Mal sind mer dabei bei der Flörsheimer Narretei“, hat sich das Bauunternehmen T.O.M. auf die Fahne geschrieben. Ebenfalls Premiere feiern die Cheerleaders des Football-Clubs Rüsselsheim Crusaders. Schließlich wird auch Kaplan Matthias Böhm erstmals am Flörsheimer Fastnachtsumzug teilnehmen. Die Teilnehmer haben wieder aktuelle Themen als Motto für ihre Nummer gewählt. „Heizung her und Heizung hie, wir machen unsere eigene Energie“, heißt es beim Gesangverein Volksliederbund mit Blick auf die Energiekrise. Die KAB greift die Pläne für den Neubau des Gallus-Zentrums auf: „Ein neues Zentrum muss jetzt her, doch Zaubern lernen ist so schwer“, reimen die KAB’ler. Hinter den angekündigten 104 Zugnummern verbergen sich bis zu 1500 teilnehmende Personen. Die Zuschauer am Straßenrand dürfen sich auf 30 Wagen und sieben Musikgruppen freuen.
Ein 72 Seiten umfassendes Sicherheitskonzept soll den reibungslosen Ablauf der Straßenfastnacht gewährleisten. Alle Fäden laufen bei der Stabsstelle in der Flörsheimer Feuerwache zusammen. Außerdem wird eine Unfallhilfsstelle in der Stadthalle eingerichtet. Und auch anderweitig scheinen die Narren optimal vorbereitet: Drei Tonnen Schokoriegel und 1,5 Tonnen Gummibärchen habe der Verein bestellt. Darüber hinaus soll der während der Corona-Krise ins Leben gerufene Kreppel-Verkauf fortgesetzt werden. Zusammen mit Bäcker Stefan Steckenborn will der Vorsitzende die Berliner selbst backen, die am Fastnachtssamstag auf dem Gallus-Platz verkauft werden.
Die Finanzierung der Straßenfastnacht sei wegen steigender Kosten und sinkender Einnahmen schwieriger geworden, sagt Heinz Schäfer. „Wir haben alle Spenden ausgeschöpft“, so der FNC-Chef. Der Verein hoffe auf zusätzliche Unterstützung der Stadt und habe dazu eine Anfrage gestellt.