Der „Krake“ feiert

Ableger der Old Company begeht sein zehnjähriges Bestehen mit Livemusik in der Rangierbar
Flörsheim - Mit der Ausrichtung von Konzerten fing alles an. Um Livemusik im Güterschuppen am Bahnhof am Willy-Brandt-Platz am Leben zu erhalten, gründeten einige Rock- und Metal-Begeisterte im Jahr 2013 den Verein Krake. Mittlerweile besteht das ehrenamtliche Team schon mehr Jahre, als der namensgebende Oktopode Arme hat. Am Samstag feiern die Ehrenamtler ihr zehnjähriges Bestehen - natürlich unter der lautstarken Begleitung einer Band. Wer mitfeiern möchte, ist in die Rangierbar im Güterschuppen eingeladen.
Der ungewöhnliche Name Krake sei gewählt worden, weil die acht Arme des Meeresbewohners die zahlreichen Tätigkeiten und Aufgaben der Vereinsmitglieder symbolisieren, hatte der Vorsitzende Oliver Haug anlässlich der Gründung vor zehn Jahren erklärt. Und weil Kraken „putzige Tiere“ seien. Haug ist auch momentan wieder Vereinschef. So wie er kamen alle Gründer aus dem Kreis der Old Company, dem Ausrichterverein des Flörsheimer Open Airs. Mit der Organisation von Konzerten kannten sich die Mitglieder des frisch gegründeten Kraken deshalb schon bestens aus. Um die Vereinsarbeit zu erleichtern, übernahm der neue Verein alle Veranstaltungen in der Rangierbar, die zuvor von der Old Company gestemmt wurden. Dazu gehörte neben Kneipenabenden am Donnerstag auch die Heavy-Metal-Reihe Moshpit.
Kraken sind nicht nur für ihre flexiblen Tentakel bekannt, sondern auch dafür, dass sie ihre Farbe wechseln und sich jeder Situation anpassen können. So probierte auch der Verein im Lauf der Jahre neue Veranstaltungskonzepte aus. Besonders hervorzuheben ist aus Sicht des Vorsitzenden das mittlerweile äußerst aufwendig inszenierte Halloween-Programm. Aus der Idee, eine Halloweenveranstaltung auszurichten, entwickelte sich eine jährliche Party samt Horrorlabyrinth in den Räumen des angrenzenden Jugendtreffs. „Wir machen den Güterschuppen zum Gruselschuppen“, erläutert Oliver Haug. Was mit Kostümen, Beleuchtung und ein paar künstlichen Spinnweben begann, habe sich mittlerweile zu einem technisch anspruchsvollen Aufbau mit Lichtschranken und ferngesteuerten Effekten entwickelt. Die Vorbereitungen für die Gruselshow dauern eine ganze Woche. Nicht nur Anpassungsfähigkeit, sondern auch Überlebenswillen musste der Krake während Corona beweisen. Alles, was die Vereinsarbeit im Güterschuppen ausmacht, war plötzlich untersagt.
„Von einem Tag auf den anderen ging gar nichts mehr“, blickt Haug zurück, der hervorhebt, wie erleichtert alle Aktiven schließlich waren, als sie die Bands im vergangenen Jahr auf die Bühne zurückholen durften. Damit steht nun auch der Feier zum 10. Geburtstag nichts mehr im Weg. Am Samstag, 25. März, will der Verein zusammen mit seinen Gästen feiern. Rockige und psychedelische Livemusik gibt es dazu von der Band „Rocketpharmacy“. Die Rangierbar öffnet um 19 Uhr.