„Stadtpolizei hat sich bewährt“
Rathauschef weist Kritik der FDP zurück
Eschborn - Es gehe bei der Stadtpolizei drunter und drüber, und der Bürgermeister werde als zuständiger Dezernent seiner Aufgabe nicht gerecht - so hatte die FDP unlängst die von der Polizei vorgelegte Kriminalstatistik für das vergangene Jahr kommentiert. So etwas kann kein Rathauschef unwidersprochen lassen, auch nicht in Eschborn. Adnan Shaikh weist in dem Zusammenhang auf die vielen Aktivitäten hin, die zur Erhöhung der Sicherheit ergriffen wurden.
Eine weitere Maßnahme kündigt Shaikh bei der Gelegenheit an - die Verwaltung habe jetzt eine Videoüberwachung für den Rathausvorplatz vorbereitet. Im Umfeld des Gebäudes sei es in den vergangenen Jahren zu mehr Sachbeschädigungen gekommen. Wann die Kameras eingeschaltet werden, hat die Stadt aber noch nicht mitgeteilt.
Unabhängig von der Einschätzung durch Magistrat und die Opposition liefert die Kriminalstatistik zunächst unleugbare Fakten. Die Straftaten sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen, und zwar von 1150 auf 1265. Der Bürgermeister wehrt sich allerdings gegen diesen Vergleich - in der Pandemie sei die Zahl der Straftaten generell zurückgegangen. Tatsächlich spricht auch die Polizei bei der Beurteilung vieler einzelner Daten von einer Normalisierung gegenüber der Ausnahmesituation Pandemie.
Nur: 2018 gab es in Eschborn 1190 Straftaten, 2019 waren es 1153. 2020 gab es einen womöglich pandemiebedingten Rückgang auf 1086, 2021 waren es 1150. Mit 1265 im Jahre 2022 wurde also ein Stand erreicht, der schon etwas höher ist als vor der Pandemie. Wie die Polizei auf Anfrage erklärte, könne eine stärkere Präsenz uniformierter Stadtpolizei das Sicherheitsgefühl durchaus verbessern. Die FDP wie auch der Bürgermeister sehen aber auch ein besseres Sicherheitsgefühl ausdrücklich als politisches Ziel an. Seit Ostern gebe es verlängerte Dienstzeiten der Stadtpolizei berichtet Shaikh dazu. Konkret seien die Mitarbeiter bis zu den Herbstferien freitags und samstags bis 23.30 Uhr erreichbar und im Einsatz.
Die Arbeit der Stadtpolizei „hat sich bewährt und ist ein wichtiger Bestandteil bei der Verbrechensprävention und der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung in Eschborn“, sagt der Rathauschef. Es sei enttäuschend, dass die FDP versuche, diese Arbeit in ein schlechtes Licht zu rücken. Die Mitarbeiter öffentlich zu diskreditieren, das zeuge von mangelnder Verantwortung. Shaikh räumt ein, dass es beim Miteinander in der Truppe und in der Zusammenarbeit mit anderen Teilen der Verwaltung hapert. Die Stadt geht das nun grundsätzlich an. Shaikh spricht von einem „strukturierten und professionell begleiteten Prozess“, der die Arbeitsfähigkeit der Stadtpolizei verbessern soll. Für weitere konstruktive Vorschläge sei die Stadt dankbar, betont Shaikh - für nur populistische Beiträge aber nicht.