Richtfest fürs „neue Eingangstor“

Samsung soll nächstes Jahr in Hochhaus ziehen können
Eschborn - Jedes Bauvorhaben hat seine Herausforderungen. Der Aufzug musste groß genug sein, um den größten Fernseher der Firma Samsung transportieren zu können, berichtet Stephen von der Brüggen, Geschäftsführer der Art-Invest Real Estate. Klar, dass die Planer das hinbekommen haben. Offen bleibt die Frage, ob der Aufzug ein Hinweis darauf ist, wie groß die Geräte von Samsung in Zukunft sind. Diesen Fingerzeig wird man der Konkurrenz aber nicht geben wollen.
Die Rede ist von einem Bauprojekt an der Kreuzung von Frankfurter Straße und Sossenheimer Straße. „Das Gebäude ist das neue Eingangstor nach Eschborn“, freut sich Bürgermeister Adnan Shaikh (CDU), und das würden ihm die mehrere hundert Gäste beim gestrigen Richtfest bestätigen. Was immer man von der heutigen Hochhaus- und Bürogebäudearchitektur halten mag; eine Verbesserung gegenüber der schmuddeligen Optik des früheren Baumarktgeländes wird es auf jeden Fall geben.
Konkret geplant sind ein Hochhaus mit 16 Stockwerken und ein langgezogener sechsgeschossiger Flachbau. Für sie wird sich wohl eine Bezeichnung durchsetzen, in der der Name des Technologiekonzerns Samsung vorkommt. Der nämlich ist Hauptmieter des Gebäudekomplexes; Samsung verlegt seinen Deutschlandsitz von Schwalbach in dieses Gebäude nach Eschborn. Gastronomie, Einzelhandel und weitere Dienstleistungen sollen dazukommen - in den unteren Etagen; außerdem noch ein Parkhaus.
Dieses ist in den Zahlen noch nicht eingerechnet, die kommuniziert wurden. Schon beim ersten Spatenstich vor einem Jahr war die Rede von einer Bruttogeschossfläche von über 50 000 Quadratmetern auf einem Grundstück, das 30 000 Quadratmeter groß ist. Verbaut werden 25 000 Kubikmeter Beton und 4100 Tonnen Stahl, berichtete Art-Invest-Geschäftsführer van der Brüggen. Noch beeindruckender findet er die Menge des Erdaushubs - das waren nicht weniger als 125 000 Kubikmeter.
Die Frage der Nachhaltigkeit wird auch bei dem gemeinsame Projekt von Art Invest und der OFB Projektentwicklung aufgeworfen. In der Betonkonstruktion wurden Hohlraumelemente verbaut, was die Menge des benötigten Betons um etwa 1700 Tonnen verringert. Der mit dem Projekt verbundene Ausstoß an Kohlendioxid sei dadurch um 150 Tonnen reduziert worden, so Art-Invest-Chef Stephen van der Brüggen.
Es sei schwierig nachhaltig zu bauen, räumt Philipp Nimmermann ein, Staatssekretär im hessischen Wirtschaftsministerium. Er freut sich, dass das Samsung-Projekt mit der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit die beiden gegenwärtigen Megatrends berücksichtigt und auch die entsprechenden Zertifikate bekommen hat. „Wir schätzen es, dass Samsung in Hessen bleibt“, so Nimmermann, und genauso froh ist Eschborns Bürgermeister Adnan Shaikh, dass seine Stadt letztlich von Samsung den Zuschlag bekommen hat. Shaikh erinnerte daran, dass Eschborn im Jahre 1975 zum ersten europäischen Standort von Samsung wurde.