Blaue Tonne setzt sich durch

Immer mehr Kommunen im Main-Taunus-Kreis setzen auf die Blaue Tonne. Die kostenlose Altpapierentsorgung schont Umwelt und Geldbeutel. Von Franziska Richter
Von FRANZISKA RICHTER
Die Müllgebühren zu reduzieren, ist Ziel der Kommunen im Main-Taunus-Kreis. Zum Jahresbeginn informierten etwa Schwalbach und Kriftel ihre Bürger, die Abgaben nicht erhöhen zu müssen. Eine Möglichkeit ist, den Bürgern die so genannte blaue Tonne anzubieten, um darin Altpapier kostenlos zu entsorgen.
In Hofheim gibt es die blaue Tonne bereits seit mehreren Jahren. "Wir haben seit Mai 2003 allen Hofheimer Haushalten die kostenlose Entsorgung von Altpapier angeboten", sagt Pressesprecherin Iris Bernadelli. Man habe etwas gegen die verschmutzen Containerstandorte tun wollen. Inzwischen nutzen so viele Hofheimer diesen Service, dass die Restmüllmengen von 7847 Tonnen im Jahr 2004 auf 6993 Tonnen im Jahr 2008 geschrumpft sind.
Die Gemeinde Kriftel hatte für das Jahr 2009 mit einem Anstieg der Entsorgungsgebühren gerechnet. Denn jede Tonne Haus- oder Sperrmüll sei seit Jahresbeginn 23 Prozent teurer geworden, teilt die Gemeinde mit. Dies müssten eigentlich die Bürger mittragen, da Entsorger Restmüllgebühren nach anfallenden Tonnen Restmüll berechnen.
Nun konnte Kriftel trotzdem das Gegenteil vermelden: Höhere Gebühreneinnahmen als erwartet führten zusammen mit Einsparungen dazu, dass die Krifteler nicht tiefer in die Tasche greifen müssten. Außerdem will die Gemeinde noch in diesem Jahr die blaue Tonne einführen. Damit könne das Restmüllaufkommen reduziert werden, was langfristig sinkende Gebühren möglich machen soll. Wann die blauen Tonnen aufgestellt werden, steht allerdings noch nicht fest.
Preisverfall für Altpapier
In Hattersheim gibt es seit einem Jahr die blaue Tonne. Auch Liederbach - wo die Restmüllgebühren im Main-Taunus-Kreis am höchsten sind -, bietet seit Jahresbeginn die Altpapiertonnen an.
In Schwalbach wird künftig die Leerung der blauen und der Biotonne in der Entsorgung enthalten sein. "Wir hatten seit Mitte 2007 einen Probelauf mit den Biotonnen, das wurde größtenteils gut angenommen", sagt Pressesprecherin Margit Reiser-Schober. "Wir wollen damit zum einen den Restmüll reduzieren und zum anderen verfolgen wir ein ökologisches Ziel." Außerdem habe die Stadt die Abfallentsorgung neu ausgeschrieben. Dadurch seien die Abfallgebühren für dieses Jahr gesunken.
Auch in Eschborn wird es in diesem Jahr eine blaue Tonne geben. "Wir konnten im vergangenen Jahr das Altpapier sehr gut verkaufen und geben diese Einnahmen nun an die Bürger weiter", sagt Pressesprecherin Beate Brendel. Weil die Preise für Altpapier zur Zeit sinken, werde es die kostenlose Entsorgung aber wohl nur in diesem Jahr geben. "Anfang 2008 gab es bis zu 90 Euro für eine Tonne Altpapier", sagt Brendel, "inzwischen sind es nur noch zehn Euro."