Übergriff in Schlüchtern: Anklage zugelassen
Ab Mitte Juni stehen zwei Männer in Gelnhausen vor Gericht. Sie sollen einen damals 57-Jährigen im Mai 2021 in Schlüchtern rassistisch beleidigt und verletzt haben.
Das Amtsgericht Gelnhausen hat die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der rassistischen Beleidigung und Körperverletzung während eines Übergriffs in Schlüchtern zugelassen. Wie das Gericht auf Anfrage der Frankfurter Rundschau mitteilte, beginnt der Prozess am Mittwoch, 15. Juni, um 10 Uhr. Der Fall sei kompliziert, weshalb bereits ein Fortsetzungstermin feststeht (Freitag, 24. Juni, um 9 Uhr) und insgesamt elf Zeug:innen geladen sind.
Laut Anklage der Hanauer Staatsanwaltschaft werden ein 44-Jähriger und ein 21-Jähriger verdächtigt, weswegen der Fall von einer Jugendrichterin verhandelt wird. Der jüngere Angeklagte soll am 19. Mai 2021 in der Innenstadt einen 58-jährigen Schlüchterner mit dem N-Wort beschimpft haben. Später sei der ältere Verdächtigte gekommen und habe den Geschädigten, der in den 1980er Jahren aus Asien nach Deutschland kam, gewürgt, „indem er ihn am Kragen seines Pullovers gepackt und diesen umgedreht“ haben soll, so die Ermittlungsbehörde.
Nach Angaben des Geschädigten wurde er so fest gewürgt, dass er keine Luft mehr bekam und Todesangst hatte.
Die angeschuldigten Männer weisen die gegen sie erhobenen Vorwürfe entschieden zurück.
Die Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Mittäterin, eine 44-Jährige, wurden eingestellt. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft lag gegen sie kein hinreichender Tatverdacht vor. Im Polizeibericht hieß es, die Frau habe mit einer Jacke versucht, die Tat vor den Blicken von Zeug:innen abzuschirmen.