Ortsumgehung wohl 2015 fertig

Die unendliche Geschichte um die Bundesstraßen 45 und 521 soll im Jahr 2015 ein glückliches Ende nehmen. Laut Hessen Mobil sollen dadurch nicht nur die Ortsdurchfahrten entlastet, sondern auch die Sicherheit in den teils engen Ortskernen verbessert werden.
Die Ortsumgehung von Nidderau rückt näher: Seit etwa zwei Wochen stehen an den Bundesstraßen 45 und 521 die Schilder „Wir bauen für Sie...“ Für Nidderaus Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) ist das ein eindeutiges Zeichen dafür, dass hier den Nidderauern ein Silberstreif am Horizont schimmert.
Deutlich sind zudem auch die Vorbereitungen für die Verschwenkung der Bundesstraße nach links vor dem Windeckener Ortseingang aus Richtung Hanau zu erkennen. „2015 soll es fertig sein, das ist fest versprochen“, freut sich der Stadtchef – nachdem die Freigabe bereits für 2013 versprochen war.
Ein Knotenpunkt soll bereits fertig sein
Skurril muten derweil die 13 bereits fertig gestellten Brückenbauwerke zur Überquerung bestehender Straßen, Bahnlinien, Wirtschaftswege und Gewässer an, die da teils noch ohne Rampen auf freiem Acker zwischen Nidderau und Schöneck herumstehen. Als hätte man sie aus der Luft abgeworfen. Auch ein Knotenpunkt ist laut Landesbetrieb Hessen Mobil bereits fertig.
Die Ortsumgehung soll ab Ortseingang Windecken aus Richtung Hanau einen großzügigen, exakt 7,26 Kilometer langen Schlenker westlich um Windecken und Heldenbergen herum machen, um dann im Nordosten Heldenbergens in die B 521 zu münden.
Und 2015 solle jetzt tatsächlich und endgültig alles fertig sein. Schultheiß hört sich an, als könne er es selbst noch nicht ganz fassen. „Das Projekt hat 40 Jahre auf dem Buckel.“ Er erinnert an das Jahrzehnte lange Hängen und Würgen. Denn seit langem kämpfen die Nidderauer um Entlastung vom Durchgangsverkehr der Bundesstraßen 45 und 521. Handelt es sich doch jeweils um die Achsen Hanau-Friedberg beziehungsweise Frankfurt-Büdingen.
Das 40-Millionen-Euro-Projekt zieht sich lange hin
2009 war der symbolische erste Spatenstich, nachdem das Projekt 2008 „auf den letzten Drücker“ ins Konjunkturpaket gehievt worden war, wie Schultheiß sich erinnert. Dann habe es plötzlich aus Budgetgründen „Strecken statt Streichen“ geheißen und das 40-Millionen-Euro-Projekt zog sich weiter hin. Auch der Bundesrechnungshof habe sich aus Gründen eingeschaltet, über die man vor Ort nur den Kopf schütteln konnte: Ob denn die Option auf vierspurigen Ausbau angemessen mitgeplant worden sei, oder ob man Geld versenkt habe. Immer wieder Petitionen, Eingaben, Vorsprechen in den Ministerin von Bund und Land. Auch hatte es eine Unterschriftenaktion gegeben, um Druck zu machen. „Ich bin inzwischen sehr zuversichtlich, dass die Umgehung im kommenden Jahr für den Verkehr freigegeben wird“, so Schultheiß.
Durch die neue Ortsumgehung sollen laut Hessen Mobil nicht nur die Ortsdurchfahrten entlastet, sondern auch die Sicherheit in den teils engen Ortskernen erheblich verbessert sowie Lärm und Schadstoffe reduziert werden. Durch den Bau leistungsfähiger Kreuzungen mit der Landesstraße 3009, der B 45 und B 521 sowie durch den Anschluss der Kreisstraße 246 würden Windecken und Heldenbergen bis zu 76 Prozent weniger Durchgangsverkehr ertragen müssen, prophezeit Hessen Mobil.