Feldes verlässt AF-Fraktion

Gespräche über eine Rückkehr des Alternativen Sascha Feldes zu den Grünen laufen. Christa Martin hingegen bleibt alternativ.
Sascha Feldes ist aus der Alternativen Fraktion (AF) ausgetreten. Es gebe keinen Grund, die AF weiter bestehen zu lassen, sagte er am Freitag und zählte seine Gründe auf: Einen vierten Stadtrat wird es nicht geben, der Stadtumbau sei „nicht mehr zu stoppen“ und der interne Streit in der Partei Die Grünen sei beigelegt.
Das waren die Gründe, wieso Feldes und Christa Martin im Februar 2012 die Fraktion Die Grünen im Streit verlassen und die AF gegründet hatten. Schon seit der Kommunalwahl 2011 hatte es bei den Grünen harte Auseinandersetzungen gegeben, auch über den Koalitionsvertrag. Feldes und Martin sind aber bis heute Parteimitglieder. Das führte zu dem kuriosen Umstand, dass Feldes im Stadtparlament unter AF lief, als Ortsvorsteher von Klein-Auheim aber als Grüner fungierte.
Feldes wird aber vorerst nicht in die Grünen-Fraktion zurückkehren. Er will als Fraktionsloser die Geschicke Hanaus mitbestimmen. Daneben wird künftig auch Christa Martin allein sitzen. Denn die AF-Fraktionsvorsitzende will weiterhin eine Alternative zu den Grünen bilden. Sie teile die Auffassung von Feldes nicht, „dass alle politischen Ziele, die wir uns gesetzt hatten, erreicht seien“, sagte sie. Da aber in Hanau mindestens zwei Menschen nötig sind, um eine Fraktion zu bilden, gilt die AF-Fraktion als aufgelöst. Damit gehören dem Parlament künftig neun Einheiten an: SPD (22 Sitze), CDU (16), Grüne (7), BfH (4), FDP (3), Linke (2), rechtsextreme Republikaner (2) und die beiden Fraktionslosen Feldes und Martin.
Bessere Stimmung
Doch das muss kein Dauerzustand bleiben. Es könnte sein, dass Feldes in den Schoß der Grünen-Fraktion zurückkehrt. Es habe sich gezeigt, sagte Feldes, „dass man ab und zu mal einen Schritt zurückgehen muss, um dann aus der Distanz wieder aufeinander zugehen zu können“.
Tatsächlich habe es Gespräche gegeben, bestätigten Feldes und Fraktionschef Kamil Kasalak gegenüber der Frankfurter Rundschau. Kasalak sprach davon, dass es in der Vergangenheit „Reibereien und Verletzungen“ gegeben habe. Doch seit einem Jahr verliefen die Diskussionen im Ortsverband in sachlicher Form. Eine Rückkehr von Feldes in die Fraktion hänge im wesentlichen davon ab, ob dieser die inhaltlichen Positionen der Fraktion und somit der Regierungskoalition (SPD, Grüne, BfH) mittragen könne. Feldes sagte, er gehe „völlig ergebnisoffen“ in mögliche Gespräche. Nach den internen Streitigkeiten könne man sich zwar „wieder in die Augen sehen“, es müsse aber noch „einiges aufgearbeitet werden“.
Martin hingegen hält eine Rückkehr in die Grünen-Fraktion für unwahrscheinlich. Sie fühle sich dort „nicht willkommen“. Kasalak sieht das ähnlich: „Das käme für uns nicht in Frage.“
Kasalak und Feldes betonen, dass sich die Stimmung bei den Mitgliederversammlungen deutlich verbessert habe. Großen Anteil daran habe der erste hauptamtliche Stadtrat der Grünen, Andreas Kowol, der im Sommer gewählt wurde und zuvor in Wiesbaden wohnte und arbeitete. Kowol widerspricht dieser Einschätzung nicht. Er verstehe sich durchaus als Vermittler – in zweierlei Hinsicht: Bei jeder Mitgliederversammlung präsentiere er seine Themen wie Klimaschutzkonzept und Nahverkehrsplan. Und er habe in der Partei mit den unterschiedlichen Gruppen gesprochen. Er habe den Eindruck, dass es in Hanau oft auch an Punkten „um Machtfragen gegangen sei“, an denen das „nicht zielgerichtet war“, umschreibt er die Stimmung, die er vorfand.