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Bankrott in Hanau: „Firmenbestatter“ auf Flucht verhaftet

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Der Verdächtige soll bei der Pleite der Firma J. Philipp eine wichtige Rolle gespielt haben.

Nach etwa einem Jahr auf der Flucht ist der mutmaßliche „Firmenbestatter“ Christian F. nach Informationen der Frankfurter Rundschau in der vergangenen Woche festgenommen worden. F. soll bei der skandalträchtigen Pleite des Hanauer Bekleidungsunternehmens J. Philipp, bei der mehr als 80 Menschen ihren Arbeitsplatz verloren, eine wichtige Rolle gespielt haben. Wie das Landgericht Hanau auf Anfrage bestätigte, fassten Zielfahnder den Gesuchten im polnischen Danzig. Gegen den Mann lagen mehrere Haftbefehle vor.

Wegen des Verdachts der Beihilfe zum Bankrott hatte das Gericht einen der Haftbefehle erlassen. F. war einer von insgesamt fünf Angeklagten im kürzlich verhandelten Prozess um Insolvenzverschleppung und Bankrott bei J. Philipp. Die Staatsanwaltschaft warf den Fünfen vor, sie hätten die Firma loswerden wollen, ohne Insolvenz anmelden, haften und strafrechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen.

Die Verfahren gegen vier der Männer wurden gegen Geldauflagen – insgesamt 1,7 Millionen Euro – eingestellt. Sie wiesen die Vorwürfe zum Großteil zurück – und belasteten Christian F. schwer. Er sei hauptverantwortlich für die „Bestattung“ des Unternehmens gewesen, hieß es. Weil er nicht zur Verhandlung erschienen war, konnte F. seine Sicht der Dinge vor Gericht nicht darlegen, wird dies aber voraussichtlich nachholen können. In dieser Woche soll über eine Auslieferung nach Deutschland entschieden werden.

Der Verdächtige war in Zusammenhang mit Firmenbestattungen bereits verurteilt worden – in Offenbach und Saarbrücken, weshalb er in Haft saß. Wegen vermeintlicher Gesundheitsprobleme soll die Strafe unterbrochen worden sein. Diese Gelegenheit nutzte Christian F. dem Vernehmen nach, um zu fliehen.

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