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Drei Herausforderer

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Von: Detlef Sundermann

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Der künftige Arbeitsplatz von einem der Kandidaten.
Der künftige Arbeitsplatz von einem der Kandidaten. © Rolf Oeser

Die Langenselbolder Bürgermeisterwahl findet am Sonntag satt. Vier Kandidaten stehen zur Wahl. Auch Amtsinhaber Jörg Muth (CDU) kandidiert erneut.

Die Langenselbolder Bürgermeisterwahl findet am Sonntag satt. Vier Kandidaten stehen zur Wahl. Auch Amtsinhaber Jörg Muth (CDU) kandidiert erneut.

Vier Kandidaten bewerben sich am Sonntag bei der Bürgermeisterwahl. Neben Amtsinhaber Jörg Muth (CDU) stellen sich Bernd Kaltschnee (SPD), Mike Mutterlose (Freie Wähler) und Hans Georg Kraus (Die Partei) dem Votum der rund 10 900 Wahlberechtigten. Der Wahlkampf ist unter anderem geprägt von den Themen Haushalt, neue Gewerbeansiedlungen sowie dem sogenannten Innovationszentrum, das weitere Geschäfte in die Stadt bringen soll. Gemeinsam ist den Kandidaten, dass sie alle in Langenselbold wohnen.

Umstrittenes Projekt

Für Jörg Muth könnte der Wähler am Sonntag eine zweite Amtszeit einläuten. Bei der Wahl 2008 erhielt 54-Jährige ein Traumergebnis von 66,4 Prozent. Amtsbonus und Rückenwind der Grünen Alternativen Liste (GAL) könnten Muth helfen. Die GAL, die in Koalition mit der CDU die Regierungsmehrheit bildet, gab eine Wahlempfehlung heraus.

Muth hat den Schwung nach dem Hessentag 2009 für eine weitere Stadtentwicklung genutzt. Hierzu zählen die Entwicklung eines Gewerbegebietes an der Autobahn 45 und die Umwandlung des alten Feuerwehrareals an der Ringstraße zu einem Innovationszentrum. Wohnungen, Praxen und Geschäfte sollen auf der 4000 Quadratmeter großen Fläche entstehen. Das Projekt vis-à-vis dem Kinzig-Center ist jedoch nicht unumstritten. Zusätzliche Läden bringen zusätzlichen Verkehr, wenden die Kritiker ein.

Bei den Finanzen konnte Muth den Druck auf der verschuldeten Kommune lindern. Langenselbold ist in das Entschuldungsprogramm des Landes Hessen gerutscht, was allerdings mit einem strikten Konsolidierungskurs verbunden ist. Unliebsame Steuererhöhungen sind bereits vollzogen.

Alles soll geprüft werden, von Synergien mit anderen Kommunen bis hin zur „Optimierung des Stadtbusses“, wie Kaltschnee ankündigt. Er erteilt der geplanten Einstellung eines hauptamtlichen Stadtrats und eines Klimamanagers eine Absage. Das Thema Umwelt will er mit regenerativen Energien unter Bürgerbeteiligung umsetzen. Investieren will er etwa in Kita-Plätze. Das Innovationszentrum bewertet Kaltschnee als „falsche Entscheidung“.

Keine Zeit für ein Programm

Mike Mutterlose stellte sich bereits 2008 der Wahl, damals für die FDP. 2,6 Prozent betrug die Quote. Bei einigen Themen liegt er deckungsgleich mit Kaltschnee: keine Personalaufstockung im Rathaus, höhere Grundsteuer am Kinzigsee und kein Innovationszentrum. Geschäftszentrum soll die Gelnhäuser Straße bleiben. Der 45 Jahre alte Kaufmann will den Haushalt auf Kurs bringen, ohne die Bürger mehr zu belasten. Kita-Gebühren will er senken, bei einem ausgeglichenen Haushalt sogar ganz abschaffen.

Langer Parteiname, kaum Programm: So lässt sich Hans Georg Kraus Bewerberauftritt beschreiben. Der 56-jährige Mediengestalter gehört der „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“, die einst die Satire-Zeitschrift „Titanic“ auf den Weg brachte und die kurz „Die Partei“ heißt. Für ein Programm habe die Zeit nicht gereicht, so Kraus auf Anfrage.

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