Mahnmal für Opfer rechten Terrors vor Landtag gefordert
Die südhessischen Jusos fordern ein neues Mahnmal vor der hessischen Staatskanzlei
Die südhessischen Jusos schlagen vor, an die Opfer rechten Terrors in Hessen mit einem eigenen Mahnmal zu erinnern. Mit einem Denkmal vor der hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden sollten vor allem die Opfer der rechten Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) und die des rassistischen Anschlags in Hanau gewürdigt werden, teilten die Jusos Hessen-Süd mit.
Auf einer Bezirkskonferenz der Jusos Hessen-Süd in Frankfurt war zuvor ein entsprechender Beschluss gefasst worden. „Wir setzten uns aktiv dafür ein, dass die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse nicht verblassen oder gar vergessen werden“, sagte Michelle Breustedt, die auf Konferenz zur neuen Juso-Vorsitzenden gewählt wurde. „Durch die Errichtung eines Mahnmals möchten wir ein starkes Signal gegen Rechtsextremismus setzen und unsere Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer zum Ausdruck bringen.“ Die Jusos forderten die hessische Landesregierung auf, die Idee aufzugreifen und mit der Planung eines Mahnmals zu beginnen.
Mehr als zehn Opfer
In Hessen waren in den vergangenen 20 Jahren immer wieder Menschen von rechten Terroristen ermordet worden. Am 6. April 2006 wurde der 21-jährige Halit Yozgat in seinem Internetcafé Kassel erschossen, die bis heute nicht restlos aufgeklärte Tat wird dem NSU zugerechnet. In der Nacht auf den 2. Juni 2019 erschoss der Neonazi Stephan Ernst den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) vor dessen Haus in Wolfhagen-Istha. Am 19. Februar 2020 erschoss ein Rassist in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven, anschließend tötete der Mann seine Mutter und sich selbst.