Viele Bewerbungen aus Hessen für neuen Inklusionspreis

Es ist ein Preis für besonders gelungene Projekte für das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung. Die Resonanz ist groß. Die Frankfurter Rundschau ist Medienpartner.
Der von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis zum ersten Mal ausgeschriebene Hessische Inklusionspreis ist auf große Resonanz gestoßen. 29 Bewerbungen dafür sind eingegangen. Manche ganz kurz vor Einsendeschluss.
„Noch am Silvesterabend hat uns die letzte Bewerbung erreicht“, berichtet Thilo Hartmann, der als Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW) Hessen den Inklusionspreis mitinitiiert hat.
„Mit einer so großen Resonanz haben wir nicht gerechnet, zumal sich darunter wirklich viele ausgesprochen gute Projekte befinden“, so Hartmann. Das zeige, wie viel bereits in Sachen Inklusion geleistet werde. Mit der Auswahl der Preisträger komme auf die Jury eine schwierige Aufgabe zu.
Der Jury gehört jeweils eine Vertreterin beziehungsweise ein Vertreter derjenigen Organisationen an, die den Inklusionspreis vergeben: Natalia Bind für den Landesausländerbeirat, Bärbel Friese für Gemeinsam leben Frankfurt, Yagmur Günay für die Landesschüler*innenvertretung, Birgid Oertel für den Elternbund Hessen, Naxina Wienstroer für den Landesbehindertenrat sowie Thilo Hartmann für die GEW.
Die Jury hat in einer ersten Sitzung alle, oft sehr umfangreichen und vielfältigen, Bewerbungsunterlagen durchgesehen und auf die Bewerbungskriterien hin überprüft. Es waren sowohl „Pioniere“ der Inklusion zur Bewerbung eingeladen als auch junge Projekte, die sich noch eher am Anfang des Weges befinden.
„Wir wollen die unterschiedlichsten Formen des Engagements für das gemeinsame Lernen und das gemeinsame Erleben von Menschen mit und ohne Behinderung honorieren“, stellte Yagmur Günay heraus. Sie vertrete als Leiterin des Fachausschusses für Soziale Teilhabe in der Landesschüler*innenvertretung in erster Linie die Perspektive der Schülerschaft. Daher sei sie besonders neugierig auf die Bewerbungen aus Schulen gewesen.
Sehr beeindruckt zeigte sich Günay auch von den vielfältigen neuen Freizeitangeboten, die allen Menschen offenstehen: „Es haben sich zahlreiche Sportvereine auf den Inklusionspreis beworben. Offenbar gibt es hier derzeit sehr viel Bewegung“, sagte sie.
Viele Vereine hätten in den vergangenen Jahren für Barrierefreiheit gesorgt, spezielle Sportgeräte angeschafft und neue Bewegungsangebote eingeführt. Beispiele seien inklusives Klettern, Tanzen, Kanufahren sowie inklusiver Fußball.
Bewerben konnten sich Projekte aus Hessen, die „besonders gelungene inklusive Ansätze realisieren“, heißt es in der Ausschreibung – sei es als Kita, Schule oder als Verein. Es werden jeweils drei Preise in den Bereichen frühkindliche Bildung, Schule sowie Freizeit vergeben. Am 9. Februar soll die endgültige Entscheidung über die Preisträger fallen.
Die öffentliche Preisverleihung ist für den 5. Mai geplant, dem Europäischen Aktionstag zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderung. Die Frankfurter Rundschau begleitet den Hessischen Inklusionspreis als Medienpartnerin.