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ÖPNV-Zuschuss: Teurer Aufwand

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Von: Jutta Rippegather

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9-Euro-Ticket oder gleich ein Null-Tarif? Foto: Arne Dedert/dpa
9-Euro-Ticket oder gleich ein Null-Tarif? © Arne Dedert/dpa

Die Idee des 9-Euro-Tickets ist gut. Das Werkzeug falsch.

Wow. Das klingt gut: Für neun Euro einen ganzen Monat lang Bus und Bahn fahren. Aber es sind noch jede Menge Fragen offen. Wie weit eigentlich? Wie soll das verrechnet werden mit den bereits bezahlten Dauerkarten? Wie groß ist der Aufwand für die auf drei Monate befristete Umstellung der Ticketautomaten? Der Beschluss der Ampelkoalition in Berlin berücksichtigt keinen dieser praktischen Aspekte.

Wie abgehoben ist Politik, wenn sie etwas verkündet, ohne nur einen Funken an die Umsetzung zu denken? Was ein immenser Organisationsaufwand. Was für Kosten! Geld, das die von Corona gebeutelten Verkehrsunternehmen und -verbände dringend benötigen, um weiter Richtung Klimaziele zu steuern. Diese Summen in den Sand zu setzen, wäre töricht.

Der Ansatz der Berliner Ampel ist grundsätzlich richtig. Doch das gewählte Werkzeug ist falsch. Viel besser ist die Idee eines auf drei Monate befristeten Nulltarifs für alle. Unbürokratisch, leicht zu realisieren, für jeden verständlich, gerecht. Die Dauerkarten werden für drei Monate automatisch verlängert. Und neue Fahrgäste können ohne große Hürden ausprobieren, was die Mobilität neben dem Auto noch zu bieten hat.

Um neue Nutzerinnen und Nutzer zu überzeugen und im Idealfall zu gewinnen, muss allerdings auch das Angebot und die Qualität stimmen. Wo kein Bus fährt, lässt sich vom Nulltarif nicht profitieren.

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