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AWO-Skandal: Mehr Transparenz ist gut, reicht aber nicht aus

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Von: Hanning Voigts

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Ob ein Transparenzregister den AWO-Skandal in Frankfurt verhindert hätte? Foto: Renate Hoyer
Ob ein Transparenzregister den AWO-Skandal in Frankfurt verhindert hätte? Foto: Renate Hoyer © Renate Hoyer

Es ist zu begrüßen, wenn Wohlfahrtsverbände in einem Register über ihre Finanzen informieren. Aber einen neuen AWO-Skandal verhindert man so nicht. Der Kommentar.

Ein Transparenzregister für den Sozialbereich ist eine gute Idee. Denn es stimmt ja: Wenn es einfach ist herauszufinden, wie ein Wohlfahrtsverband organisiert ist, was er macht und wie viel er vom Staat bekommt, fällt es leichter darauf zu vertrauen, dass kein Steuergeld versickert. Und es stimmt auch, dass es aktuell schwierig ist, die weit verzweigte Trägerlandschaft zu verstehen und sich durch die vielen Jahresberichte zu wühlen.

Die Initiative zu einem hessischen Transparenzregister ist daher zu begrüßen, und es bleibt zu hoffen, dass sich viele Verbände beteiligen und dabei viele Informationen über sich preisgeben.

Hessen: Letztlich braucht es aufrichtige Menschen

Skepsis ist dagegen bei der Frage angebracht, ob ein solches Register Fehlverhalten wie im AWO-Skandal verhindern kann. Denn Bilanzen und Geschäftsberichte hat auch die AWO immer vorlegen müssen, und wer weiß, ob die Verantwortlichen für das System aus Begünstigungen und überteuerten Dienstwagen nicht auch einen Transparenzeintrag unehrlich ausgefüllt hätten.

Um solche Fälle in Zukunft zu verhindern, braucht es wie bisher wache Augen und Whistleblower, kurz gesagt: aufrechte Menschen. (Hanning Voigts)

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