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Main-Kinzig: Ex-Landrat Erich Pipa stirbt mit 73 Jahren

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Trauer im Main-Kinzig-Kreis: Der bekannte SPD-Politiker Erich Pipa ist in der Nacht zu Ostersonntag gestorben. Von Christian Spindler.

Er war einer der profiliertesten Politiker in der Region, zwischenzeitlich erfuhr er gar bundesweite Beachtung. Erich Pipa (SPD) war stets bodenständig, galt als Mann mit Herz, aber auch als streitbar. Der langjährige Landrat des Main-Kinzig-Kreises ist in der Nacht zu Ostersonntag im Alter von 73 Jahren gestorben.

Der Kreis verliere „eine herausragende Persönlichkeit, die durch ihre klare Haltung, ihren Mut und ihre Leidenschaft fürs Politikmachen weit über unsere Kreisgrenzen geschätzt wurde“, sagt Landrat Thorsten Stolz. Pipa sei „ein unermüdlicher Streiter für soziale Gerechtigkeit und einen zukunftsfähigen Landkreis“ gewesen. Von 2005 bis Juni 2017 war Pipa zwölf Jahre lang Landrat. Bereits während seiner fast 20-jährigen Zeit als hauptamtlicher Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent hatte er sich einen Namen gemacht.

Mehrfach stand Pipa für neue Wege. So auch in der Sozialpolitik. Ende der 1990er Jahre richtete er „Modellteams“ im Main-Kinzig-Kreis ein, in denen Sozialamt, Arbeitsamt, Jugendamt und Wohngeldstelle Hand in Hand bei der Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen ins Berufsleben arbeiten. Damit wurde Pipa bundesweit bekannt im Zusammenhang mit der Einführung der Hartz-Gesetze.

Er habe stets für die Kommunalpolitik gebrannt, sagen nicht nur Weggefährten über Pipa. 2016 trat Pipa nach 51 Berufsjahren nicht mehr an. Dabei spielten auch Schmähbriefe und Morddrohungen eine Rolle, die er wegen seines Engagements für Flüchtlinge bekommen hatte. Die Absender:innen, offenbar aus der rechtsextremen Szene, konnten nie ermittelt werden.

Pipa war Träger des Bundesverdienstkreuzes und der Willy-Brandt Medaille – die höchsten Auszeichnungen, die Bundesrepublik und SPD vergeben.

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