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Wahlprüfstein: Bildung
Kommunalwahl in Frankfurt: Was die Parteien in der Bildungspolitik erreichen wollen
- vonSandra Buschschließen
In der Bildungspolitik versprechen alle Parteien, die Digitalisierung, den Schulbau und den Ausbau der Kinderbetreuung voranzutreiben - die Vorschläge unterscheiden sich dabei allerdings.
CDU
Um der wachsenden Schüler:innenzahl zu begegnen, will die CDU besonders Realschulen, verbundene Haupt- und Realschulen und Gymnasien errichten und Mittelstufenschulen etablieren.
Multifunktionale Schulgebäude möchte die CDU langfristig errichten. Etwa in Kombination mit Wohnungen oder einem Pausenhof auf dem Dach. Damit die Schulen nicht mehr randvoll sind, soll es einen Puffer von 105 Prozent Schulplätzen gegenüber dem ermittelten Bedarf geben.
Bei Schulsanierungen will die CDU neben Mensen und Toiletten einen besonderen Schwerpunkt auf die Schulausstattung wie PCs, Beamer Laptops legen.
Alle Schulen sollen WLAN und eine digitale Ausstattung erhalten. Zur Instandhaltung soll ein Notdienst für die Schulen geschaffen werden.
Der Ausbau der Grundschulen mit Ganztagsangeboten soll vorangetrieben werden. Eine Ganztagspflicht lehnt die CDU ab. Sie will eine „flexible Ganztagsschule“ mit freiwilligen Angeboten.
Die Schließung von Förderschulen lehnt die CDU ab. Spezialisierte Förderschulen sollen für bestimmte Schwerpunkte wieder zur Regel werden.
Grüne
Da Frankfurt wächst, wollen die Grünen mehr Kitas und mehr Schulen errichten. Da aber nicht alle freien Flächen bebaut werden sollen, möchten die Grünen dabei auf ökologische Belange achten.
Bis 2030 wollen die Grünen Schulen klimaneutral machen und Schulprojekte, mit denen energetische und thermische Verbesserungen am Schulgebäude vorangetrieben werden, fördern. Schulen sollen mit teilweise unversiegelten Schulhöfen geplant und versiegelte Schulhöfe entsiegelt und begrünt werden. An jeder Schule soll im Schulhof ein „Grünes Klassenzimmer“ realisiert werden.
Die Sanierung und der Neubau von Betreuungseinrichtungen und Schulen soll ohne Reibungsverluste zwischen den unterschiedlichen politischen Zuständigkeiten und Verwaltungseinheiten organisiert werden.
Die Ausstattung der Schulen mit WLAN, Endgeräten, Fachkräften und pädagogischen Angeboten in der Medienbildung ist nach Meinung der Grünen unerlässlich. Dabei soll mit dem Land besser zusammengearbeitet werden.
SPD
Mit 1,5 Milliarden Euro wollen die Sozialdemokraten in den nächsten zehn Jahren 24 neue Schulen bauen. Sie sollen als nachhaltige Schulen mit einer Solaranlage auf dem Dach entstehen, Fassaden sollen begrünt werden.
Schulsanierungen sollen mit einem Aktionsprogramm vorangetrieben werden. Vor allem die Sanierung der Schultoiletten. Langfristig will die SPD die Reinigungsdienste an Schulen und Kitas rekommunalisieren.
Der Kitabesuch soll auch für Kinder unter drei Jahren und Grundschulkinder entgeltfrei werden. Grundschulen sollen zu Ganztagsschulen werden, die sich der Nachbarschaft öffnen.
Die Essensversorgung an Schulen will man rekommunalisieren und ein kostenloses Mittagessen für alle Schüler:innen einführen.
Schulschwimmbäder sollen nicht geschlossen, der Bau eines weiteren Schulschwimmbades geprüft werden.
Digitales Lernen will die SPD mit Medienassistenten erleichtern, Schüler:innen ohne Endgeräte Tablets zur Verfügung stellen.
FDP
Für einen Ausbau von Hort- und Krippenplätzen, für längere Öffnungszeiten und mehr Erzieher:innen will sich die FDP einsetzen. Es soll mehr Ganztagsschulen im Profil 3 geben.
Frankfurt soll neue Schulen bekommen. Damit meinen die Freidemokraten vor allem: Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen und Grundschulen.Sie sollen von Anfang an in festen Gebäuden statt in Provisorien unterkommen.
Schulbauten will die FDP zügiger renovieren. Lüftungsanlagen und Luftfilter sollen in Neubauten standardmäßig eingebaut werden. Die Sauberkeit der Sanitäranlagen soll es dauerhaft Präsenzkräfte vor Ort geben.
Beim Wechsel auf die weiterführende Schule sollen nach Willen der FDP 20 Prozent der Schulplätze nach Noten vergeben werden.
Alle Schulen sollen schnellstens mit einem offenen WLAN in allen Räumen, Kinder und Jugendliche mit Tablets ausgestattet werden. Digitale Mindestausstattung eines Klassenraums sollen Beamer, Steuerungs-Laptop oder Tablet, Dokumenten-Kamera, WLAN sein.
Linke
Die Kinderbetreuung soll ausgebaut, Erzieher:innen angemessen bezahlt werden. Zudem fordert die Linke, dass Kitaplätze grundsätzlich beitragsfrei sein müssen. Auch Essensgeld sollte nicht weiter erhoben werden.
Die Schulen sollen saniert werden. Um Schulsanierungen, Schulneubau und die Digitalisierung voranzutreiben, muss für die Linke mehr Fachpersonal eingestellt werden.
Die Versorgung mit integrierten Gesamtschulen in Frankfurt will die Linke weiter ausbauen. Alle Kinder und Jugendlichen eines Stadtteils sollen bis zur 10. Klasse gemeinsam lernen, das gegliederte Schulsystem abgeschafft werden.
Ein kostenloses Mittagessen soll es für die Linke auch an den Schulen geben. Die Schulreinigung und Hausmeistertätigkeiten sollen rekommunalisiert werden.
Bis es eine flächendeckende Versorgung mit Ganztagsschulen gibt, soll es genügend Hortplätze geben.
Die kommunale Vergabe-Plattform „Kindernet“ soll optimiert werden.