In Hessen fehlt beim Kita-Beirat die kommunale Ebene

Kandidierende gibt es offenbar genug. Was fehlt sind Eltern, die mitwählen wollen.
Wer schon einmal beim Elternabend in der Schule seiner Kinder saß, weiß wie quälend der Prozess einer Elternbeiratswahl sein kann. Wer zuerst zuckt, ist so gut wie gewählt.
Beim Kita-Beirat, der Elterninteressen künftig auf Landesebene vertreten soll, liegen die Dinge etwas anders. Kandidierende gibt es offenbar genug. Was fehlt sind Eltern, die mitwählen wollen.
Dann kann natürlich am Verfahren liegen: Man muss sich auf einer Online-Plattform registrieren, um nachher auch wählen zu dürfen. Noch nicht einmal ein Prozent der Väter und Mütter der Kindergartenkinder haben dies bislang getan. Fraglich allerdings ist, ob wirklich das Verfahren zu umständlich erscheint – oder ob die Wahl selbst als nicht bedeutsam wahrgenommen wird.
Von der einzelnen Kita zur Elternvertretung auf Landesebene ist der Abstand groß. Was fehlt, ist die Zwischenebene – die es für die Schulen – sogar verpflichtend – gibt. Dort wählen Klassenelternbeiräte die Schulelternbeiräte, diese wiederum Delegierte für die Stadt- oder Kreiselternbeiratswahl, und diese dann Delegierte für die Wahl des Landeselternbeirats. So kann es funktionieren, und so funktioniert es ja auch.
Bis dies auch für die Kindertagesstätten der Fall sein wird, ist es noch ein weiter Weg. Doch ohne die kommunale Ebene ist zu befürchten, dass sich auch künftig kaum mehr Eltern zu einer Landeselternvertretungswahl aufraffen werden können.