Frankfurt wieder Zentrum der Ostermärsche: Zahlreiche Demonstrationen für den Frieden
Hessen ist wieder einer der Schwerpunkte der bundesweit mehr als 100 Ostermärsche. Durch den Angriffkrieg Russlands gegen die Ukraine haben diese eine besondere Bedeutung.
Frankfurt – Auch nach einem Jahr ist der russische Angriffskrieg das bestimmende Thema der Ostermärsche. Friedensinitiativen wollen über die Feiertage auf ihre Themen aufmerksam machen. Im Mittelpunkt steht nach Angaben des überregionalen Veranstalterbündnisses aus Friedensinitiativen die Forderung nach einem Waffenstillstand und der Aufnahme von Friedensverhandlungen. Auch die Gefahr durch Atomwaffen und die Rüstungsausgaben sollen ein Thema sein. Den Auftakt in Hessen macht am Karfreitag (7. April) traditionell der Ostermarsch in Bruchköbel (Main-Kinzig-Kreis). Nach einer Demonstration soll es zum Abschluss ein Friedensfest geben (15 Uhr).
Mit gut einem Dutzend Aktionen ist Hessen wieder einer der Schwerpunkte der mehr als 100 Ostermärsche der Friedensbewegung deutschlandweit. In Limburg, Kassel, Gießen und Fulda machen sich die Ostermarschierenden bereits am Karsamstag (8. April) auf den Weg. Genauso um 11 Uhr in Erbach im Odenwald. Hier endet der Marsch bei einer Abschlusskundgebung auf dem Lindenplatz in Michelstadt (14 Uhr). Am Ostersonntag (9. April) treffen sich Demonstrierende zum Osterspaziergang an der ehemaligen Ost-West-Grenze Werra-Meißner in Großburschla (14 Uhr).
Stopp aller Waffenexporte und Rüstungskonversion gefordert
Den Abschluss und Höhepunkt der Märsche gibt es am Ostermontag (10. April). Im Mittelpunkt steht dabei die Kundgebung in Frankfurt auf dem Römerberg (13 Uhr), die traditionell den Schlusspunkt unter die Aktionen setzt. Auf dem Weg dorthin wollen Demonstrantinnen und Demonstranten bei einem Marsch durch die Innenstadt auch in der Nähe des US-Generalkonsulats und des russischen Konsulats Kundgebungen abhalten. Das Motto in diesem Jahr ist „Kriege beenden – den Frieden gewinnen“.
Laut des Aufrufs wird ein Stopp aller Waffenexporte und Rüstungskonversion gefordert. „Mit einer Politik des Friedens und der Abrüstung, internationaler Kooperation anstatt Konfrontation und Wirtschaftssanktionen können auch Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus überwunden werden“, so die Demo-Organisatoren von der Frieden- und Zukunftswerkstatt.

Gemeinsame Reisen nach Frankfurt aus der ganzen Region
Gemeinsame Fahrten zur Abschlusskundgebung nach Frankfurt sind – zumeist mit der Bahn – unter anderem von Gruppen aus Oberursel, Hanau und Gießen geplant. Friedensaktivisten und -aktivistinnen aus Darmstadt wollen sich mit dem Fahrrad nach Frankfurt auf den Weg machen. Sie starten um 10.30 Uhr auf dem Luisenplatz und fahren durch Arheilgen, Wixhausen, Egelsbach, Langen, Dreieich, Neu-Isenburg: Alle Interessierten können sich anschließen. In Eschborn startet zeitgleich ebenfalls eine Fahrraddemo in die Frankfurter Innenstadt, am Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die Demo macht einen Zwischenstopp an der Karriereberatung der Bundeswehr in der Insterburger Straße 4 und einen zweiten Stopp am Kriegerdenkmal in der Gallusanlage.
Außer in Frankfurt gibt es am Ostermontag auch Demonstrationen in Offenbach. Nach der Kundgebung (10.30 Uhr) vor dem Rathaus ziehen die Protestierenden auf den Römerberg in Frankfurt.
Die Linke ruft zur breiten Teilnahme an Ostermärschen in Frankfurt auf
Zu den Unterstützern der Ostermärsche gehört neben Vertreter:innen von Gewerkschaften und Kirchen auch die Linke in Hessen. Die Partei rief Mitglieder und Anhänger auf, sich an den Ostermärschen und Aktionen der Friedensbewegung zu beteiligen. „Dieser Krieg ist zu einem grausamen Abnutzungskrieg geworden, in dem tagtäglich Hunderte Soldaten auf beiden Seiten sterben. Das Sterben muss beendet werden“, erklärten die Landesvorsitzenden Christiane Böhm und Jakob Migenda in einem gemeinsamen Aufruf. „Wir wollen eine starke Friedensbewegung auf die Straße tragen, die an der Seite der Angegriffenen steht, sich gegen Eskalation und Militarisierung stark macht, zivile Alternativen zur Aufrüstung aufzeigt und inhaltlich wie praktisch eine klare Kante gegen rechts zeigt.“ (mit dpa)