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Hessen: Schon wieder zwei Geldautomaten gesprengt

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Von: Hanning Voigts

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Ein Bild der Verwüstung: Polizisten untersuchen im März 2022 einen gesprengten Geldautomaten in südhessischen Lampertheim. Foto: dpa
Ein Bild der Verwüstung: Polizisten untersuchen im März 2022 einen gesprengten Geldautomaten in südhessischen Lampertheim. Foto: dpa © dpa

Unbekannte Täter haben in Rüsselsheim und Schwalmstadt zwei Geldautomaten in die Luft gesprengt. Das hessische Landeskriminalamt warnt, dass die Täter immer rücksichtsloser vorgehen.

Jetzt ist es schon wieder passiert. In der Nacht zu Donnerstag haben Unbekannte sowohl in Rüsselsheim als auch in Schwalmstadt-Treysa (Schwalm-Eder-Kreis) jeweils einen Geldautomaten gesprengt. In beiden Fällen konnten die Täterinnen oder Täter mit dem Auto fliehen, viele Fragen blieben am Donnerstag vorerst offen.

In Rüsselsheim traf es am frühen Donnerstagmorgen einen Geldautomaten in der Bahnhofstraße. Laut Polizei hatten Anwohner die Explosion gegen 3.40 Uhr gemeldet, vermutlich drei Täter seien anschließend in einem dunklen Sportwagen mit hoher Geschwindigkeit geflüchtet. Ob die Unbekannten nach der Sprengung, bei der Festsprengstoff zum Einsatz kam, Beute gemacht haben, blieb am Donnerstag zunächst unklar. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte der Frankfurter Rundschau, die Ermittlungen und die Tatortarbeit stünden noch am Anfang. Der Tatort war zeitweise abgesperrt, das hessische Landeskriminalamt (LKA) war ebenfalls vor Ort.

Hessen: In Schwalmstadt explodierte der Geldautomat mitten in einem Einkaufszentrum

In Schwalmstadt-Treysa verschafften sich Unbekannte gegen 3 Uhr in der Nacht Zugang zu einem Einkaufszentrum in der Straße Osttangente. Dort sprengten sie einen im Gebäude gelegenen Geldautomaten, wobei sie sowohl den Automaten als auch dessen Umgebung schwer beschädigten. Anschließend flohen die Täterinnen oder Täter mit einem Pkw-Kombi in unbekannte Richtung. Augenzeug:innen alarmierten die Polizei. Schätzungen zufolge könnte der entstandene Sachschaden im sechsstelligen Bereich liegen, die Ermittlungen standen am Donnerstag ebenfalls noch am Anfang.

Sprengungen von Geldautomaten durch meist professionell agierende Banden sind schon länger ein Problem in Hessen. Bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik am Mittwoch hatte Andreas Röhrig, der Präsident des LKA, gesagt, die Gefährlichkeit dieser Fälle nehme stetig zu, weil die oft aus den Niederlanden stammenden Täter mittlerweile Festsprengstoff einsetzten und damit teils erheblichen Schaden anrichteten. Im vergangenen Jahr hat es in Hessen laut Statistik 41 Geldautomatensprengungen gegeben, in 21 Fällen machten die Täter:innen dabei Beute, in sechs Fällen blieb es bei einem Sprengungsversuch.

In Hessen ist die Zahl der Angriffe gegen den Bundestrend rückläufig

Gegenüber dem Jahr 2021, wo sich insgesamt 56 Fälle ereignet hatten, ist die Zahl der Taten damit leicht rückläufig. Röhrig hatte betont, dass die Entwicklung dadurch dem Bundestrend widerspreche, wo es aktuell immer mehr dieser Angriffe gebe.

Zum Teil hatte Röhrig diesen Erfolg auf die im Mai vergangenen Jahres gegründete „Allianz Geldautomaten“ zurückgeführt, in der hessische Banken und das LKA eng miteinander kooperieren. Die Banken können für ihre Filialen und Automaten Risikoeinschätzungen erstellen lassen, außerdem soll der Informationsaustausch verbessert werden. (Hanning Voigts)

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