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Hessen: Radwegenetz soll schneller wachsen

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Von: Jutta Rippegather

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Völker, in die Pedale!
Wenn mehr Menschen Fahrrädern und E-Bikes benutzen würden, statt mit dem Auto zu fahren, wäre schon viel fürs Klima getan. © Daniel Reinhardt/dpa

Minister Al-Wazir hält die Kritik des ADFC für berechtigt. Doch der Paradigmenwechsel sei nun vollzogen.

In Hessen gibt es zu wenig Radwege an Landstraßen, sagt Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). Die Kritik des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) sei berechtigt. Verantwortung dafür würden aber nicht er, sondern seine Vorgänger tragen. Die hätten den Radwegebau deutlich vernachlässigt. Das habe sich mit seiner Amtsübernahme geändert. Von 1,7 Millionen Euro im Jahr 2014 seien die Fördermittel stetig erhöht worden, auf 13 Millionen Euro im aktuellen Jahr. „Die Steigerung der Mittel für Radwege an Landesstraßen ist bundesweit einzigartig“, betonte der Minister. Der notwendige „Paradigmenwechsel im Straßenbau“ sei ebenfalls erfolgt. Bei der Landesstraßenbaubehörde Hessen Mobil gebe es jetzt eine eigene Abteilung Mobilität und Radverkehr, die zusätzliches Personal eingestellt und eine Task Force Radwege gegründet habe, um Radwege schneller planen und umsetzen zu können. Denn das sei sehr aufwendig.

Im Vorfeld zur Landtagswahl am 8. Oktober hatte die ADFC-Landesversammlung am Samstag einstimmig Forderungen an eine künftige Landesregierung gestellt. Sowohl bei der Entwicklung von Radschnellwegen als auch beim Ausbau des Netzes in den ländlichen Gebieten sei Hessen noch nicht auf Kurs in Richtung Fahrradland, so die Kritik.

Bei Null angefangen

Al-Wazir reagierte prompt: Sein Team bemühe sich seit Jahren voranzukommen; mit Neubau und Sanierung von Radwegen, besseren Bedingungen fürs Radfahren, etwa durch neue Abstellanlagen, Wegebeleuchtung, landesweite Zählstellen oder durch Planung und Finanzierung von Radschnellwegen. Da der Großteil, also 88 Prozent, der hessischen Radwege in Städten und Gemeinden liege, unterstütze das Land die Kommunen mit Geld, und intensiver Beratung. „In den vergangenen Jahren haben wir mit 140 Millionen Euro rund 600 Projekte in hessischen Städten und Gemeinden ermöglicht.“

Bei seinem Amtsantritt habe er quasi bei Null angefangen, der Neubau- und Sanierungsstau sei groß gewesen. „Heute haben wir ausreichend Geld, mehr Personal und insgesamt rund 200 Radwegeprojekte an Bundes- und Landesstraßen in Arbeit.“ Al-Wazir rechnet damit, dass das Radnetz in Hessen schon in diesem und auch im kommenden Jahr weiter wächst - „und zwar deutlich schneller als in den vergangenen Jahren“.

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