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Hessen: Millionen Masken liegen auf Lager

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Von: Jutta Rippegather

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Einst heiß begehrt, jetzt achtlos weggeworfen: Schutzmaterialen gegen Corona. dpa
Einst heiß begehrt, jetzt achtlos weggeworfen: Schutzmaterialen gegen Corona. dpa © dpa

Das Land will sie vor Ablauf des Verfallsdatum verteilen. Wie viel Impfstoff der Vernichtung droht, kann keiner sagen.

Anders als Nordrhein-Westfalen hat Hessen bislang keine Corona-Schutzausrüstung wegen Ablaufs des Haltbarkeitsdatums vernichten müssen. Dies versichert das Innenministerium auf Anfrage der Frankfurter Rundschau. Im Ungewissen bleibt, wie viel Impfstoff noch im Land lagert und zu verfallen droht. Weder das hessische Sozialministerium noch das Bundesgesundheitsministerium konnte die Frage beantworten. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen erklärte sich ebenfalls für nicht zuständig.

Nach Auskunft des hessischen Innenministeriums sind die Reserven noch üppig. Rund 3,2 Millionen FFP2-Masken lägen auf Lager, zirka 95 000 FFP3-Masken und rund 14,4 Millionen Mund-Nasen-Schutz-Exemplare. Hinzu kommen 14,5 Millionen Handschuhe, 34 000 Faceshields, 180 000 Schutzbrillen sowie 210 000 Overalls.

Nicht im Müll gelandet

Wie ein Sprecher des Ministeriums versichert, landete bislang kein Schutzmaterial im Müll. „Alles verteilfähige Material wurde vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums verteilt“, sagt er. „Bestände, die ihr Haltbarkeitsdatum erreichen, sollen frühzeitig vor Ablauf der dezentralen Landesreserve zum Gebrauch zur Verfügung gestellt werden.“ Die generellen Ablaufdaten kann das Ministerium lediglich für die Masken und den Mund-Nasen-Schutz nennen: zwei bis drei Jahre.

Die Zuständigkeit für die großen Lager mit Schutzmaterialien ist in Hessen klar geregelt. Anders sieht es bei den Impfstoffen aus. Nachdem im September 2021 die großen Impfzentren geschlossen wurden, bestellen Gesundheitsämter und Arztpraxen auf eigene Faust. Eine generelle Übersicht fehlt.

Das Land sei in die Bestellung und Auslieferung des Impfstoffs nicht involviert, heißt es aus dem hessischen Sozialministerium, die Bereitstellung der Impfstoffe erfolge durch den Bund. Die von niedergelassenen Ärzt:innen oder Gesundheitsämtern benötigten Mengen würden von Apotheken bestellt und direkt vom Bund über den Pharmagroßhandel und die Apotheken ausgeliefert.

Keine Infos über Impfstoff

Das Bundesgesundheitsministerium teilte auf Anfrage mit, der Bundesregierung lägen „keine Informationen über die Gesamtzahl der in der logistischen Lieferkette und in den Impfstellen verfallenen Covid-19-Impfstoffdosen vor“.

In Nordrhein-Westfalen müssen zehn Millionen Schutzmasken verbrannt werden. Grund dafür ist das ablaufende Verfallsdatum. Zudem erreichen dieses Jahr mehr als 7,2 Millionen Schutzkittel ihr Ablaufdatum. Sie müssen ebenfalls entsorgt werden.

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