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Hessen macht es möglich: Leichter Lehrer oder Lehrerin werden

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Von: Peter Hanack

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Am höchsten war die Quote in Bremen. Dort verließen rund zehn Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss.
Lehrkräfte sind gesucht. In Hessen soll der Einstieg auch ohne entsprechendes Lehramtsstudium nun leichter werden. © Julian Stratenschulte/dpa

Das Land Hessen vereinfacht für Hochschulabsolventen denn Zugang zum Schuldienst an Haupt- und Realschule. Nach einer Zusatzqualifizierung kann man sogar verbeamtet werden.

Hessen schafft angesichts des Lehrkräftemangels eine weitere Möglichkeit, als Quereinsteiger oder Quereinsteigerin in den Schuldienst zu gelangen. So können Studienabsolventen und -absolventinnen aus verschiedenen Fächern in den Haupt- und Realschulbereich einsteigen und nach einer Qualifikationsphase auch verbeamtet werden.

Jemand hat Englisch, Mathematik, Chemie, Physik, Biologie, Musik oder Kunst studiert und will jetzt Lehrer oder Lehrerin werden. In Hessen soll dies nun vergleichsweise einfach möglich werden. Das Land bietet Interessierten die Möglichkeit, sich in einer dreieinhalbjährigen Qualifikationsphase in einem zweiten Fach ausbilden zu lassen. Zur Wahl stehen dabei Mathematik oder Arbeitslehre.

Unterrichten schon während der Ausbildung

Schon während dieser Ausbildung, die an der Hessischen Lehrkräfteakademie erfolgt, können die Teilnehmenden ihr ursprüngliches Studienfach unterrichten – und zwar an einer Haupt- oder Realschule, einer Mittelstufen- oder Gesamtschule.

Mit dem erfolgreichen Abschluss der dreieinhalbjährigen Qualifizierung gelten die Absolventinnen und Absolventen dann als voll ausgebildete Lehrkräfte und werden mit jenen gleichgestellt, die das Lehramt studiert haben. Auch eine Verbeamtung ist möglich.

Verbeamtung möglich

„Die vielfältigen Quereinstiegsmöglichkeiten in Hessen helfen uns auch dabei, die Schulen in Zeiten eines steigenden Lehrkräftebedarfs weiterhin gut mit Lehrerinnen und Lehrern zu versorgen“, sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) dazu in Wiesbaden. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeiten zum Quereinstieg auch an Grundschulen oder beruflichen Schulen in Hessen.

Grundsätzlich ist dabei ein Hochschulabschluss einer Fachrichtung Voraussetzung, aus der sich ein Unterrichtsfach ableiten lässt. Zudem ist eine fünfjährige Berufserfahrung im ursprünglich studierten Fach nötig. Auch in den Vorbereitungsdienst (Referendariat) kann ebenfalls ohne Lehramtsstudium quer eingestiegen werden.

Entsprechende Möglichkeiten gibt es auch für Masterstudierende in den Fachbereichen Metall- und Elektrotechnik, Chemie-, Biologie- und Physiktechnik, Informatik sowie Gesundheit. Ziel für diese Gruppe kann das Lehramt an beruflichen Schulen sein. Sie können bereits während ihres Studiums eine finanzielle Förderung erhalten und bekommen die Möglichkeit, erste Praxiserfahrungen in der Schule zu erwerben, wie das Kultusministerium mitteilte. Seit 2017 seien so mehr als 1700 zusätzliche Lehrkräfte gewonnen worden.

Weitere Informationen zum Quereinstieg gibt es auf: kultus. hessen.de

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