Hessen: Lob für neues Landesamt für Gesundheit

Die hessische Landesregierung will zum Anfang kommenden Jahres ein neues Landesamt für Gesundheit schaffen. Das findet selbst die Opposition richtig und kritisiert, der Schritt komme zu spät.
Die von der Landesregierung als Lehre aus der Coronavirus-Pandemie angekündigte Schaffung eines neuen Landesamts für Gesundheit ist überwiegend auf Zustimmung gestoßen. Jan Hilligardt, geschäftsführender Direktor des hessischen Landkreistages, sagte, man unterstütze das Vorhaben ausdrücklich. „Damit greift das Land unsere Forderung auf, für die örtlichen Gesundheitsämter auf Landesebene eine zentrale Ansprechstelle unter anderem für spezifische medizinische und rechtliche Fragestellungen zu schaffen“, so Hilligardt.
Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) hatte am Mittwoch mitgeteilt, die dezentral aufgestellte neue Behörde solle Anfang kommenden Jahres ihre Arbeit aufnehmen und als Bindeglied zwischen den kommunalen Gesundheitsämtern und dem Gesundheitsministerium fungieren. Sie soll das öffentliche Gesundheitswesen gerade in Krisenzeiten effizienter machen.
Auch aus der Opposition im hessischen Landtag kam Zustimmung. Die Regierung übernehme damit eine langjährige Forderung ihrer Fraktion, teilte Daniela Sommer mit, parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion. Noch vor wenigen Wochen hätten CDU und Grüne einen entsprechen Antrag abgelehnt, jetzt aber wohl ein „spontanes Erweckungserlebnis“ gehabt, so Sommer.
Yanki Pürsün, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion, kritisierte, die Entscheidung für das neue Amt komme zu spät. Die Kommunen seien in der Pandemie zu lange alleingelassen worden. Aus der Fraktion der Linkspartei hieß es ebenfalls, der Schritt sei richtig, komme aber nach fast zwei Jahren Pandemie zu spät.