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Hessen: Landtag gedenkt der Erdbebenopfer in der Türkei

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Von: Hanning Voigts

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Große Hilfsbereitschaft: Im Industriepark Frankfurt-Griesheim ist eine Sammelstelle für Sachspenden für die Katastrophenregion entstanden.
Große Hilfsbereitschaft: Im Industriepark Frankfurt-Griesheim ist eine Sammelstelle für Sachspenden für die Katastrophenregion entstanden. Foto: Peter Jülich © Peter Jülich

Mit einer Gedenkstunde erinnert der hessische Landtages an die Opfer der verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien. Ministerpräsident Rhein betont die Solidarität mit der betroffenen Region.

Mitgefühl, Solidarität und neue Hilfszusagen: Die Abgeordneten des hessischen Landtages haben am Dienstag mit emotionalen Reden der Zehntausenden Menschen gedacht, die bei den schweren Erdbeben in der Türkei und im Nordwesten Syriens ums Leben gekommen sind. Die Bilder aus dem Katastrophengebiet „bewegen und bestürzen uns sehr“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bei einer kurzfristig angesetzten Gedenkstunde im Landesparlament.

„Wir trauern mit Ihnen, wir fühlen mit Ihnen, Hessen trauert“, sagte Rhein in Richtung von Erdem Tunçer, dem Generalkonsul der Türkei in Frankfurt, der die Debatte auf der Besuchertribüne verfolgte. Hessen stehe fest an der Seite der Türkei, versicherte der CDU-Politiker, auch deshalb, weil viele Bürger:innen mit türkischer Migrationsgeschichte um Verwandte in der Region bangten. „Unser Land wäre ohne türkische Zuwanderung nicht vorstellbar und in jeder Beziehung ärmer“, formulierte Rhein. Der Regierungschef betonte, dass hessische Rettungskräfte vor Ort seien und das Land sofort Hilfsgüter gestellt habe.

Hessen: Rednerinnen und Redner aller Fraktionen zeigen sich betroffen

Redner:innen der Fraktionen äußerten, meist sichtbar betroffen, ihr Mitgefühl mit den Menschen in der Türkei und Syrien, hoben die große Spendenbereitschaft in der hessischen Bevölkerung hervor und dankten allen Helfer:innen vor Ort für ihren Einsatz.

SPD-Fraktionschef Günter Rudolph nannte es ein „gutes Signal“, dass Hilfe aus vielen Staaten komme, das könne den Betroffenen wieder „Hoffnung für die Zukunft“ geben. Er lobte die Bundesregierung dafür, dass sie Visaerleichterungen für Menschen aus der Region plane. René Rock, der Fraktionsvorsitzende der FDP, nannte das einen „Akt der Menschlichkeit“.

Hessen: Die Linksfraktion kritisiert türkische Bombenangriffe nach dem Erdbeben

Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der Grünen, erinnerte an die Hessinnen und Hessen, die derzeit Angst um Angehörige hätten. „Ihre Sorge ist auch unsere Sorge.“ Aus Hessen würden „selbstverständlich“ keine Menschen in die Krisenregion abgeschoben, ergänzte Wagner – das hatte der hessische Flüchtlingsrat gefordert.

Jan Schalauske von der Linksfraktion, nannte es „völlig inakzeptabel“, dass es nach dem Erdbeben türkische Bombenangriffe auf betroffene kurdische Gebiete in Syrien gegeben habe – und äußerte Sorge wegen Berichten, dass in der Türkei teils keine Hilfe in kurdisch besiedelten Gebieten ankomme. (Hanning Voigts)

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