Hessen hält erstmals Grenzwerte für Stickstoffoxid ein

Zum ersten Mal wurden im Jahr 2021 hessenweit die Grenzwerte für Stickstoffoxid eingehalten. Fahrverbote in Frankfurt und Limburg sind damit vorerst vom Tisch.
Die Grenzwerte für Stickstoffoxid in der Luft sind im vergangenen Jahr erstmals in ganz Hessen eingehalten worden. Wie das Hessische Umweltministerium mitteilte, hätten das die regelmäßigen Messungen des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) ergeben.
Damit seien in Frankfurt und Limburg Fahrverbote vorerst nicht nötig, sagte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne). In beiden Städten sehen die Luftreinhaltepläne Fahrverbote in bestimmten Straßen vor, wenn in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 41 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft gemessen wurden. In Limburg habe der Wert an der entscheidenden Messstation aber bei 39,9 Mikrogramm gelegen, an der Mainzer Landstraße in Frankfurt bei 38,8 Mikrogramm. Das bedeute nicht, dass Fahrverbote vom Tisch seien, sagte Hinz. „Die Überprüfung, ob wir Fahrverbote brauchen, erfolgt quartalsweise. Die betroffenen Städte sind gemeinsam mit uns aufgerufen, weiter für den Gesundheitsschutz ihrer Bürgerinnen und Bürger zu sorgen und die Mobilität in den Städten nachhaltiger zu gestalten.“
Thomas Schmid, der Präsident des HLNUG, nannte die Entwicklung bei der Luftreinheit erfreulich. Berechnungen zeigten allerdings, dass sie auch auf den geringeren Verkehr wegen der Coronavirus-Pandemie zurückzuführen sei. Im Jahr 2020 wären die Stickstoffoxidwerte ohne die Corona-Einschränkungen um rund 14 Prozent höher ausgefallen. „Wir sollten uns also auf diesen niedrigen Werten nicht ausruhen, sondern weiterhin Anstrengungen unternehmen, die Luftqualität in hessischen Städten zu verbessern.“
Ministerin Hinz appellierte an die hessischen Städte, ihre Mobilitätskonzepte zu verbessern – und an die Bürger:innen, das Fahrrad und den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen.