Hessen: Gute Zeiten für die WI Bank

Die Förderbank des Landes Hessen hat ihr Geschäft im abgelaufenen Jahr 2022 deutlich ausbauen können. Denn die günstigen Kredite der Bank sind attraktiv, ob für Häuslebauer oder Kommunen.
Die WI Bank, die Förderbank des Landes Hessen, hat ihr Geschäft im vergangenen Jahr trotz zahlreicher Krisen deutlich ausbauen können. Das Neugeschäft habe sich um rund 600 Millionen auf vier Milliarden Euro erhöht, sagte der Sprecher der Geschäftsleitung der Bank, Gottfried Milde, am Freitag bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2022 in Frankfurt. Das Fördervolumen hat sich gegenüber 2021 um rund 500 Millionen auf 24 Milliarden Euro erhöht. Insgesamt hat die WI Bank einen Jahresüberschuss von 23,9 Millionen Euro erwirtschaftet, der komplett wieder in das Fördergeschäft geht, weil die Bank keine Gewinne macht.
Das gesellschaftliche und wirtschaftliche Umfeld sei aktuell mit dem Krieg gegen die Ukraine, Inflation, Energiewende und Fachkräftemangel nicht einfach, sagte Thomas Groß, Vorstandsvorsitzender der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), unter deren Dach die Förderbank angesiedelt ist. Die WI Bank sei aber auch in anderen Krisenzeiten „immer Teil der Lösung und nie Teil des Problems“ gewesen, deshalb gehe man auch die derzeitigen Krisen optimistisch an.
Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) erinnerte an die düsteren Prognosen zu Beginn des Ukraine-Krieges und auch vor drei Jahren am Anfang der Corona-Pandemie. Bund und Länder hätten die wirtschaftlichen Probleme durch massive Hilfen abfedern können, sagte Al-Wazir. Dass Hessen insgesamt „sehr gut durch diese Krisen hindurchgekommen“ sei, habe auch damit zu tun, dass die Hilfen rasch und unkompliziert ausgezahlt worden seien. „Wir haben ein erfolgreiche Förderbank“, sagte Al-Wazir.
Durch die günstigen Förderkredite der WI Bank seien in Zeiten steigender Zinsen am Kapitalmarkt viele kommunale Investitionen abgesichert worden, außerdem sei die Rekordsumme von rund 405 Millionen Euro in die Förderung von Mietwohnungsbau geflossen, davon allein rund 281 Millionen in den Bau neuer, günstiger Sozialwohnungen, betonte Al-Wazir. Außerdem finanziere die Förderbank energetische Sanierungen von Gebäuden, aber auch Investitionen in Krankenhäuser wie das neue Klinikum Höchst, so der Minister.
WI Bank
Die WI Bank , die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, ist die Förderbank des Landes Hessen unter dem Dach der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Die Bank ist für das Fördergeschäft des Landes zuständig und wickelt etwa Förderprogramme für Startups, Sozialwohnungsbau und kommunale Investitionen ab.
Die Hilfsprogramme des Landes gegen die Corona-Pandemie oder zuletzt die Energiekrise sind ebenfalls bei der WI Bank angesiedelt.
Geschäftsführer Gottfried Milde verwies darauf, dass die WI Bank auch günstige Kredite zur Finanzierung von Eigenheimen für Menschen mit mittleren Einkommen anbiete, die in Zeiten steigender Zinsen besonders attraktiv seien. Diese alltäglichen Programme hätten die rund 600 Mitarbeiter:innen im vergangenen Jahr zusätzlich etwa zu den Liquiditätshilfen für Unternehmen gegen steigende Energiepreise stemmen müssen. „Wir haben bewiesen, dass wir Krise können, aber wir haben auch bewiesen, dass wir mehr können als Krise“, formulierte Milde.
Michael Reckhardt, ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung der WI Bank, verwies darauf, dass Förderbanken nicht nur in Krisenzeiten, sondern auch in Phasen der Transformation gefragt seien. Man beschäftige sich stark mit der Förderung von Start-up-Unternehmen, gerade auch aus dem IT- und Agrarbereich.
Den starken Anstieg ihres Geschäfts erklärt die WI Bank neben mehr Investitionen in Infrastruktur auch mit Programmen zur Digitalisierung an Schulen.
Mehr Informationen zur Jahresbilanz unter https://www.wibank.de