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Hessen: Grüne nehmen Anlauf zum Dreikampf auf die Staatskanzlei

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Von: Jutta Rippegather

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Tarek Al-Wazir sieht sich politisch auf dem richtigen Kurs. Foto:
Tarek Al-Wazir sieht sich politisch auf dem richtigen Kurs. © Renate Hoyer

Die Grünen wollen am Wochenende Tarek Al-Wazir zum Ministerpräsidentenkandidaten küren. Ein Novum in der Geschichte der Partei.

Hessens Grüne sprechen vom größten Parteitag ihrer Geschichte. Mehr als 1000 Mitglieder haben sich für das zweitägige Treffen am Wochenende in Wetzlar angemeldet – das ist jede:r zehnte hessische Grüne.

Neue Rolle im Parteiensystem

Historisch auch der Anlass: In Tarek Al-Wazir will der Landesparteitag das erste Mal einen eigenen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten küren. Ermutigt durch konstant gute Umfrageergebnisse, die die Grünen bei der Landtagswahl im Herbst um die 20 Prozent sehen. Seit neun Jahren steht die Partei gemeinsam mit der CDU in der Regierungsveranwortung. „Wir haben eine neue Rolle in diesem Parteiensystem in Hessen“, sagte Al-Wazir am Mittwoch in Wiesbaden. Deshalb komme es erstmals zu einem „Dreikampf um die Staatskanzlei“.

Die Ankündigung ist keine Überraschung: Im Sommer hatte sich ein Parteitag einstimmig für einen eigenen Ministerpräsidentenkandidaten ausgesprochen, Al-Wazir warf danach seinen Hut in den Ring. In Wetzlar soll er am Samstag formal nominiert werden – so wie weitere 39 Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl am 8. Oktober.

Im Duo mit Angela Dorn

Al-Wazir bewirbt sich auf dem ersten männlichen Listenplatz 2. An der ersten Position steht bislang alleine Wissenschaftsministerin Angela Dorn. Dieses Duo führte schon 2013 den Landtagswahlkampf der Grünen an. Für den vierten Platz hat Fraktionschef Mathias Wagner die Hand gehoben. Nicht mehr kandidieren werden die Minister Kai Klose (Soziales) und Priska Hinz (Umwelt). Ausscheiden werden zudem die Abgeordneten Karin Müller, Taylan Burcu, Lukas Schauder sowie Frank Kaufmann.

Wer auf welchem Listenplatz landet, sei völlig offen, versicherte die Parteivorsitzende Sigrid Erfurth. Jede:r könne sich noch bewerben. Weil dieses Prozedere Zeit kostet, seien zwei Tage anberaumt, für die angesichts des großen Zuspruchs die Buderus-Arena gemietet werden musste. Was auch daran liegt, dass jedes Mitglied willkommen ist und die Partei in Hessen nach Angaben des Ko-Vorsitzenden Sebastian Schaub jetzt 9800 Mitglieder zählt. Vor der erfolgreichen Landtagswahl Ende 2018 waren es 3800 weniger. „Das ist ein Zuwachs um mehr als 60 Prozent.“

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