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Baustopp an der A49: Gift im Trinkwasser nachgewiesen

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Von: Jutta Rippegather

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Gegen den A49-Bau durch Hessen gibt es großen Widerstand. (Archivfoto)
Gegen den A49-Bau durch Hessen gibt es großen Widerstand. (Archivfoto) © Tim Wagner/Imago

Initiativen fordern beim Bau der A49 bessere Kontrollen zum Schutz des Grundwassers. Bis dahin soll es einen Baustopp geben.

Frankfurt/Stadtallendorf – Es handelt sich um eines der wichtigsten Trinkwasserreservoirs Hessens: Eine halbe Million Menschen beziehen ihr Nass aus dem Gebiet, in dem derzeit die A49 ausgebaut wird. Auch aus dem Rhein-Main-Gebiet. Umso wichtiger ist es, dass die Behörden die Arbeiten dort kontrollieren, befinden Andreas Müller-Forst von der Schutzgemeinschaft Ohmtal und Barbara Schlemmer von der Schutzgemeinschaft Gleental.

Das Gegenteil sei der Fall: Ohne ihre Aktivitäten und die ihrer Mitstreitenden blieben die Verstöße der Autobahnbaufirmen unentdeckt. Es gebe zahlreiche Beweise, dass der Bau der A49 das Grundwasser erheblich beeinträchtige, sagten die beiden bei einer Pressekonferenz der hessischen Linksfraktion am Montag (22. Mai) in Stadtallendorf.

Giftiges PAK an A49-Baustelle nachgewiesen – Verseuchte Erde überall verteilt?

Anlass ist ein erneuter Baustopp, weil die Arbeiten nicht die gebotene Vorsicht hätten gelten lassen. Schon im vergangenen Jahr war es nach dem Fund von Sprengstoffspuren zu einem dreimonatigen Baustopp gekommen: Altlasten aus einer der größten Sprengstofffabriken Europas im Zweiten Weltkrieg, durch den der geplante Lückenschluss führt.

Jetzt erneut ein Baustopp auf einer kleineren Fläche: In der Dammaufschüttung wurde das giftige PAK nachgewiesen. Müller-Forst und Schlemmer befürchten, dass die Baufirmen die verseuchte Erde inzwischen überall verteilt haben. Müller-Forst erinnert an die „enorme Verantwortung“, die der Autobahnbau in dem Wasserschutzgebiet mit sich bringe.

Linke fordert Baustopp für gesamtes A49-Projekt

Linken-Fraktionschef Jan Schalauske forderte die Landesregierung auf, die Kontrolle nicht weiter den Initiativen vor Ort zu überlassen. Solange der Bauträger kein Wasserschutzkonzept vorlege, müsse Hessen einen Baustopp für das gesamte Vorhaben verhängen.

Nach der Räumung des Protestcamp im Dannenröder Forst wird seit 2021 an dem Lückenschluss zwischen Kassel und Mittelhessen gebaut. (Jutta Rippegather)

Im Frühjahr 2022 sorgte Tierquälerei beim A49-Ausbau im Dannenröder Wald für heftige Kritik.

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