Hessen: Emotionaler Kampf am UKGM
Die Beschäftigen der Uniklinik bekommen Entlastung. Sie haben es verdient.
Sie haben bis zur Erschöpfung gekämpft – und sie haben hoffentlich gewonnen: Die Beschäftigten der Uniklinik Gießen-Marburg wollen nicht mehr hinnehmen, permanent in Unterbesetzung zu arbeiten. Mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass sie ihren Patientinnen und Patienten aus Zeitmangel nicht gerecht werden können. Dass sie wegen des Stresses womöglich einen Fehler gemacht haben mit – im schlimmsten Fall – tödlichen Folgen. Der Tarifvertrag Entlastung ist notwendig. Auch weil er den Streik beendet.
Es war ein sehr emotionaler Kampf. Getragen von dem Wunsch nach Verbesserungen für Beschäftigte und die Kranken. Zu spüren waren Wut, mitunter Verzweiflung angesichts eines Berufsalltags, der im Wortsinn zum Weglaufen ist. Die Personalfluktuation hat ein Maß erreicht, das wohl auch die Arbeitgeberseite zur Einsicht zwang. Der Fachkräftemangel ist eklatant. Mit guten Arbeitsbedingungen lassen sich Beschäftigte halten. Sie sind motiviert, engagiert, bleiben gesund. Die Einigung hätte längst kommen können. Die Geschäftsleitung hatte auf Zeit gespielt. Und wohl verloren.