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Hessen: Elektromobilität kommt voran

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Von: Jutta Rippegather

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Dieser Elektrobus ist im Lokalverkehr des Main-Taunus-Kreises unterwegs.
Dieser Elektrobus ist im Lokalverkehr des Main-Taunus-Kreises unterwegs. © Michael Schick

200 E-Busse sind in Hessen unterwegs. Das Land fördert jetzt Müllwagen und andere Nutzfahrzeuge.

In Hessen sind immer mehr Busse mit Elektroantrieb unterwegs. Innerhalb von drei Jahren stieg deren Zahl von sechs auf 200, teilt das Wirtschaftsministerium mit. Städte und Gemeinden sind dazu aufgerufen, ihre Müllabfuhr und Straßenreinigung ebenfalls auf E-Antrieb umzustellen. Das Land will sie sowohl bei der Anschaffung von Fahrzeugen und Ladetechnik anteilig unterstützen als auch bei Projekten zur Entwicklung und Erprobung. Außer Kommunen können auch Feuerwehren, Rettungsdienste, der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz oder privatwirtschaftliche Unternehmen mit speziellem Fokus auf Nutzfahrzeuge für die öffentliche Hand Anträge bei der Hessen Agentur einreichen.

Bei den Bussen ist Hessen im Bundesländer-Ranking im vergangenen Jahr auf den dritten Platz gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hessen Agentur im Auftrag der Landesenergieagentur Hessen. Befragt wurden dazu Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs, Nahverkehrsorganisationen, kreisangehörige Gemeinden mit weniger als 50 000 Bewohner:innen und beauftragte Verkehrsunternehmen. Die Busse sind demnach überwiegend batteriebetrieben, aber auch mit Brennstoffzellen, oder es sind Plug-in-Hybride. Die Befragten gaben an, weitere 1000 E-Fahrzeuge anschaffen zu wollen. Das würde ein Drittel des öffentlichen Nahverkehrs in Hessen abdecken.

Wie die Studie ergab, reduziert sich der Bedarf nicht auf monetäre Unterstützung, um Fahrzeuge zu kaufen und die Infrastruktur zu schaffen: etwa die Betriebshöfe umgestalten sowie ein Strom-, Netz- und Lademanagement zu realisieren.

Aus Sicht der Praktiker:innen muss die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge als eine der zentralen Herausforderungen im Bereich nachhaltiger Mobilität gedacht werden. Besonders relevant hierbei ist die allgemeine Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs und der weitere Ausbau des Angebots, vor allem im ländlichen Raum.

Parallel dazu gelte es, Konzepte zum Ausbau von Radinfrastrukturen, Sharing-Systemen, On-Demand-Verkehr und Fahrgemeinschaften zu entwickeln.

Einen weiteren Beitrag zur Energie- und Verkehrswende soll die Umstellung kommunaler Fuhrparks auf klimafreundliche Elektroantriebe leisten. „In Hessen sind täglich die unterschiedlichsten Nutz- und Sonderfahrzeuge im Einsatz, um in Städten und Gemeinden zahlreiche Dienstleistungen für die Allgemeinheit zu erbringen, von der Müllentsorgung bis zur Forstwirtschaft“, sagt Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). „Mit der Förderung unterstützen wir die Kommunen dabei, ihren Treibhausgasausstoß deutlich zu senken.“

Die vollständige Version des E-Bus-Radars Hessen ist zu finden unter: lea-hessen.de

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