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Hessen: DGB fordert mehr berufliche Weiterbildung

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Von: Hanning Voigts

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Michael Rudolph ist Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen.
Michael Rudolph ist Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen. Foto: Christoph Boeckheler © Christoph Boeckheler

Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hessen mahnt einen „Qualifizierungs-Booster“ an. Gegen den Fachkräftemangel helfe nur mehr Weiterbildung.

Angesichts des Fachkräftemangels hat sich der DGB in Hessen für eine Stärkung der beruflichen Weiterbildung ausgesprochen. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Teilnehmer:innen an staatlich geförderten Weiterbildungskursen um 18 Prozent gesunken, teilte Michael Rudolph mit, Bezirksvorsitzender des DGB Hessen-Thüringen. „Diese Entwicklung ist verheerend“, sagte Rudolph. „Es ist höchste Zeit für einen Qualifizierungsbooster.“

Bundesweit hätten im vergangenen Jahr nur rund 34 000 Weiterbildungen stattgefunden, was angesichts des Mangels von Hunderttausenden Fachkräften eine lächerlich geringe Zahl sei, kritisierte Rudolph. „Die Unternehmen sind gefordert, angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen von Transformation, Dekarbonisierung und Digitalisierung zu handeln“, so der hessische DGB-Vorsitzende. „Das liegt auch in ihrem eigenen Interesse.“

Das geplante Weiterbildungsgesetz der Ampelregierung im Bund gehe in die richtige Richtung, etwa mit der geplanten Einführung eines Qualifizierungsgeldes und der Möglichkeit zur Bildungsteilzeit, lobte Rudolph. Die Anreize für Geringverdiener:innen und Niedrigqualifizierte müssten aber stärker ausgebaut werden, als die Bundesregierung das vorhabe. Keine Weiterbildungsmaßnahme dürfe daran scheitern, dass Arbeitnehmer:innen sich sorgten, wie sie dabei ihren Lebensunterhalt bestreiten sollten.

Von der hessischen Landesregierung forderte Rudolph, sich auf der Bundesebene für eine Ausweitung der beruflichen Weiterbildung starkzumachen und dabei auch den ländlichen Raum zu berücksichtigen – etwa mit einem Mobilitätszuschusses für Jugendliche, die in Regionen mit schwachem Ausbildungsmarkt lebten.

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