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Hessen: Bahnstrecke nach Mittelhessen wieder frei

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Von: Jutta Rippegather

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Große Maschinen für eine große Baustelle.
Große Maschinen für eine große Baustelle. © Renate Hoyer

Die S6 verkehrt nach Plan. Die Bauarbeiten im Frankfurter Tunnel befinden sich in der finalen Phase.

Die Entwarnung kam kurzfristig am Dienstag in der Früh: „Seit heute Morgen gegen 4.30 Uhr sind die Züge der S6 zwischen Friedberg und Frankfurt West wieder regulär auf den Gleisen unterwegs“, teilte die Deutsche Bahn mit. Auch die Regional- und Fernverkehrszüge rollten zu dieser Zeit schon wieder auf der Main-Weser-Bahn. Aufatmen bei den Berufspendlerinnen und -pendlern aus Mittelhessen und Wetterau. Für sie ist das Kapitel Osterbaustelle 2023 abgeschlossen, der Weg zur Arbeit wieder kürzer. Für andere Bahnnutzende bleibt es noch ein paar Tage unbequem.

Modernisierung

Wer durch den S-Bahn-Tunnel in Frankfurt oder Offenbach muss, hat weiterhin mit Widrigkeiten zu kämpfen: „In der letzten Woche der Osterferien geht die Modernisierung von Gleisen und Weichen im S-Bahn-Tunnel zwischen Frankfurt Hauptwache und Offenbach Ost beziehungsweise Frankfurt Süd in die finale Phase“, teilt die Bahn mit. Von Montag, 24. April, an sei die so genannte Stammstrecke dann wieder befahrbar. Eine leichte Verzögerung gibt es an der S-Bahn-Station Frankfurt Ostendstraße. Die ist erst von Freitag, 28. April, an wieder zugänglich. Dort steht die Bewetterungsanlage, die während der Arbeiten für genug Sauerstoff im Tunnel sorgte. Deren Abbau dauert insgesamt bis 8. Mai, wofür noch einmal einige nächtliche Sperrungen erforderlich sein werden.

Modernisierung

Zurück zur Main-Weser-Bahn: Der Countdown läuft. Im Dezember soll die S-Bahn-Linie 6 zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel auf eigenen Gleisen verkehren können. Der vierspurige Ausbau soll Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Verbindung verbessern.

Bisher muss die S-Bahn dem Fernverkehr und Regionalverkehr Vorfahrt gewähren. Das führt zu Verspätungen und verlängert die Fahrten. Die Lösung heißt eigene Gleise bis nach Bad Vilbel. In einem zweiten Bauabschnitt dann bis nach Friedberg. Doch auf der Strecke passiert derzeit noch sehr viel mehr. Die komplette Infrastruktur samt Stationen wird modernisiert. Frankfurt Ginnheim bekommt sogar bis Ende nächsten Jahres einen neuen Halt.

Modernisierung

In den vergangenen zwei Wochen haben die Bauteams auf einer Länge von rund 2,5 Kilometern nicht alleine neue Fernbahngleise verlegt und 3000 Schwellen sowie 4500 Tonnen Schotter verbaut. Acht Signale mit dazugehörigen Kabeln hätten sie errichtet, teilt die Deutsche Bahn mit. Betonträger für die neue Niddabrücke in Bad Vilbel sind eingehoben. Anwohnerinnen und Anwohner müssen ab sofort weniger Bahnlärm ertragen: Auf rund 2000 Quadratmetern Fläche entstanden neue Schallschutzwände.

Weitere Sperrung

Wichtigste Aufgabe war der Lückenschluss bei den Fernbahngleisen in Eschersheim, damit sich die Bauteams ganz auf die daneben liegenden S-Bahn-Gleise konzentrieren können. Auch nach der Ostersperrpause gehen die Arbeiten weiter. Bis Jahresende soll die neue Treppenanlage an der Station Eschersheim fertig sein samt Aufzug von der Maybachbrücke zum Mittelbahnsteig. An der Station Frankfurter Berg verschwindet die Behelfsbrücke. Die neue endgültige Fuß- und Radwegüberführung hat ebenfalls einen Aufzug zum Mittelbahnsteig. Und an der Station Berkersheim fehlen noch die endgültigen Außenbahnsteige für die S-Bahn-Gleise.

Vor Weihnachten stehen noch mal harte Zeiten an: Vermutlich kommt es zu einer sechs- bis siebenwöchigen Totalsperrung, hatte ein Vertreter der Bahn jüngst angekündigt. Es wird also noch einmal sehr, sehr unangenehm für die Fahrgäste. Zumal nach Schilderung des Fahrgastverbandes Pro Bahn der Ersatzverkehr nicht zufriedenstellend lief. Rund ein Viertel der umgeleiteten Züge aus Mittelhessen seien um bis zu 60 Minuten verspätet – nur jeder fünfte Zug pünktlich. Der Informationsfluss hätte zudem besser sein können. Die Deutsche Bahn und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wiesen die Kritik als unberechtigt zurück.

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