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Hessen: Auszeichnung für eine starke Frau

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Von: Jutta Rippegather

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Ilwad Elman (Mitte) mit Karl Starzacher, Vorsitzender des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung, und Michaela Jäckel-Osswald. dpa
Ilwad Elman (Mitte) mit Karl Starzacher, Vorsitzender des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung, und Michaela Jäckel-Osswald. dpa © dpa

Der Hessischer Friedenspreis ist verliehen. Er ging an die somalische Menschenrechtsaktivistin Ilwad Elman.

Am Dienstag diskutierte Ilwad Elman noch mit Frankfurter Schüler:innen, am Mittwoch nahm die somalische Menschenrechtsaktivistin im Landtag in Wiesbaden den hessischen Friedenspreises 2022 entgegen. Sie sei eine der wichtigsten Stimmen der afrikanischen Friedensbewegung, ihre Projekte sorgten für ganz konkrete Verbesserungen im Alltag der Menschen, sagte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) bei der Verleihung des Preises, mit dem ihr Einsatz für Völkerverständigung und Frieden gewürdigt wird.

Starkes Zeichen für den Frieden

Es sei ihr eine große Ehre, die Auszeichnung im Namen des gesamten Teams des Elman Peace Centers entgegenzunehmen, sagte die 33-Jährige in ihrer Dankesrede. „Dieser Preis setzt auch ein starkes Zeichen, dass der Weg zu Frieden gemeinschaftlicher Bemühungen und inklusiver Prozesse bedarf, die alle Mitglieder der Gesellschaft ansprechen“, betonte die Menschenrechtsaktivistin. „Nur so können auch scheinbar unlösbare Konflikte auf der ganzen Welt gelöst werden.“

Die in Mogadischu geborene Elman war in den 1990er Jahren mit ihrer Familie nach Kanada emigriert und kehrte 2010 nach Somalia zurück. Sie setzte dort das Engagement für Frieden und Menschenrechte ihres im Bürgerkrieg gestorbenen Vaters und einer ihrer Schwestern fort. Der Vater hatte die Nichtregierungsorganisation und das vom Bundesentwicklungsministerium geförderte Elman Peace and Human Rights Center gegründet.

Starkes Zeichen für den Frieden

Die 33-Jährige führte das Projekt mit ihrer Mutter weiter. Sie macht sich besonders für die Förderung des Friedens und den Schutz von Minderheiten stark. Trat unter anderem ein für die Entwaffnung, Rehabilitierung und Reintegration von Kindersoldaten, kümmert sich um auf Mädchen und Jugendliche ausgerichtete Bildungsprogramme. Sie ist Mitbegründerin von Sister Somalia, dem im Jahr 2010 gegründeten ersten Krisenzentrum zur Betreuung von Vergewaltigungsopfern in Somalia. Sie wirkte maßgeblich an der Verabschiedung des ersten Gesetzes mit, das sich in Somalia mit Sexualstraftaten befasst. 2020 wurde sie mit dem Deutschen Afrika-Preis geehrt. Im vergangenen Jahr erhielt sie den „Alternativen Nobelpreis“ (Right Livelihood Award). Das Magazin Forbes zählte IIwad Elman im Jahr 2020 zu den 50 einflussreichsten Frauen Afrikas.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) gratuliert der Frauenrechtsaktivistin: „Frauen sind stark, Frauen haben innovative Ideen, Frauen haben Wissen. Keine Gesellschaft kann es sich leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten, wenn sie vorankommen will.“ mit dpa

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