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Grundschul-Lehrkräfte sollen in Hessen A 13 bekommen

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Von: Peter Hanack

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Die Gehaltsangleichung für Grundschul-Lehrkräfte ist auf dem Weg. Sie greift allerdings erst 2028 zu 100 Prozent.
Die Gehaltsangleichung für Grundschul-Lehrkräfte ist auf dem Weg. Sie greift allerdings erst 2028 zu 100 Prozent. Rolf Oeser © Rolf Oeser

Der Hessische Landtag bringt die bessere Bezahlung auf den Weg – auch wegen der Konkurrenz anderer Bundesländer. Die Opposition findet, das kommt zu spät und zu langsam.

Der Hessische Landtag hat am Mittwoch ein Gesetz für die höhere Besoldung von Grundschul-Lehrkräften auf den Weg gebracht. Bei der ersten Lesung des von CDU und Grünen vorgelegten Gesetzentwurfs sprachen sich bis auf die AfD alle Redner:innen dafür aus, mit einer solchen Erhöhung die Besoldung an Hessens Schulen aneinander anzugleichen.

Grundschul-Lehrkräfte sollen künftig genauso bezahlt werden wie die Lehrerinnen und Lehrer an den weiterführenden Schulen. Dazu haben die beiden Regierungsparteien CDU und Grüne ein Gesetz vorgelegt, wonach die Anpassung in sechs Schritten vollzogen werden soll.

600 Euro mehr im Monat

Vom Jahr 2028 an sollen die Grundschul-Lehrkräfte ebenso wie die Kolleg:innen an anderen Schulformen A13 erhalten. Das entspricht einem Einstiegsgehalt von monatlich 4278 Euro. Bisher erhalten die Grundschul-Lehrkräfte A12. Dort liegt das Einstiegsgehalt bei 3676 Euro, also rund 600 Euro niedriger als künftig vorgesehen.

Dieser Schritt sei wichtig und richtig, da die Anforderungen an die Arbeit in den Grundschulen gestiegen seien, erläuterte Kathrin Anders für die Grünen. Zudem würden mehr Grundschul-Lehrkräfte gebraucht, deshalb sei eine höhere Bezahlung auch aus Wettbewerbsperspektive angebracht. Für die CDU verwies Horst Falk darauf, dass bereits viele andere Bundesländer den Grundschul-Lehrkräften mehr zahlten oder dies zumindest künftig tun wollten.

Ähnlich äußerte sich Kultusminister Alexander Lorz (CDU). Die Erhöhung sichere die Wettbewerbsfähigkeit Hessens auf Dauer. Das sei „kein kleiner Wurf“ und koste das Land nach der vollständigen Angleichung der Besoldung jährlich 110 Millionen Euro.

Der Weg zu A 13

Von 2028 an soll einheitlich die Besoldungsgruppe A 13 für alle beamteten hessischen Lehrkräfte gelten.

Die stufenweise Angleichung erfolgt, indem eine monatliche Zulage gezahlt wird. Vom 1. August dieses Jahres an sollen dies zehn Prozent des Differenzbetrags von A 12 zu A 13 sein, also etwa 60 Euro mehr. 2024 steigt die Zulage dann auf 25 Prozent, 2025 auf 40 Prozent, 2026 auf 60 und 2027 auf 80 Prozent des Differenzbetrags. pgh

Kritik kam von der Opposition. Man müsse schneller als im Gesetzentwurf vorgesehen zu einer gleichen Bezahlung kommen, monierte Christoph Degen (SPD). Zudem müssten Arbeitsbedingungen verbessert werden, es müsse mehr Zeit für die pädagogischen Aufgaben bleiben.

Elisabeth Kula (Linke) warf den Regierungsparteien vor, erst auf anhaltenden Druck von der Straße und der bevorstehenden Landtagswahl im Oktober zu handeln. Es seien Gewerkschaften, Verbände, SPD und Linke gewesen, die für A13 gekämpft hätten. Auch Kula forderte, die Bedingungen an den Grundschulen zu verbessern sowie das bislang siebensemestrige Studium zu verlängern.

Mehr Nachwuchs

Die gleiche Bezahlung sei „überfällig“, sagte auch Lisa Deißler (FDP). Sie könne die gesellschaftliche Akzeptanz für das Grundschullehramt erhöhen und so für mehr Nachwuchs sorgen.

Heiko Scholz (AfD) nannte die Erhöhung ein „Beispiel für die Hilflosigkeit angesichts des Lehrermangels“. Wichtiger sei es, die Qualität des Arbeitsplatzes zu verbessern. Er sprach sich zudem dafür aus, die Besoldung der Lehrkräfte an weiterführenden Schulen auf A14 zu erhöhen.

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