1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Landespolitik

Gedenken an die Opfer von Hanau

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Gregor Haschnik, Christian Spindler

Kommentare

In mehr als 60 Städten wird an diesem Samstag der Opfer von Hanau gedacht.
In mehr als 60 Städten wird an diesem Samstag der Opfer von Hanau gedacht. © dpa

Viele Veranstaltungen zum zweiten Jahrestag des Terrors von Hanau.

Am Samstag jährt sich der rassistische Anschlag von Hanau zum zweiten Mal. Dort und in mehr als 60 weiteren Städten in Deutschland, der Schweiz und in Österreich wird mit vielen Veranstaltungen der Opfer gedacht.

Vor zwei Jahren, am 19. Februar 2020, erschoss der Attentäter Tobias R. Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili-Viorel Paun, Fatih Saraçoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Dann tötete er seine Mutter und schließlich sich selbst.

An einer Gedenkstunde der Stadt Hanau und des Landes Hessen am Samstagvormittag auf dem Hauptfriedhof nehmen 100 geladene Gäste teil, neben den Familienangehörigen der Opfer auch Vertreter aus Politik und Religion. Für jedes Opfer werden Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und OB Claus Kaminsky (SPD) Blumen niederlegen. Danach werden sie die Opfer mit kurzen Reden ehren. Als Vertreter der muslimischen Gemeinde spricht Mustafa Macit Bozkurt. Auch Hinterbliebene kommen zu Wort.

Auf dem Friedhof sind drei der neun Opfer beerdigt. Für die weiteren sechs Ermordeten wurden Gedenksteine und eine große gemeinsame Gedenktafel aufgestellt. „Mit der Gedenkstunde wollen wir ein Zeichen setzen: Hanau steht zusammen, Hanau steht an der Seite der Angehörigen“, betont Kaminsky. Die Stadt setze „alles daran, dass sich eine solche Tat nicht wiederholt. Rechte Hetze und Gewalt dürfen in Hanau keinen Platz haben.“

Ein Bündnis aus Jugendorganisationen und Schüler:innen ruft für Samstag zur Demonstration unter dem Titel „Kein Vergeben - Kein Vergessen - #rememberhanau“ auf (16 Uhr, Marktplatz). Dem Bündnis gehören unter anderem die Bildungsinitiative Ferhat Unvar, DGB-Jugend, DIDF-Jugend, Grüne Jugend, Jusos und „Fridays for Future“ an.

Der evangelische Kirchenkreis Hanau und der Muslimische Arbeitskreis planen für Samstag eine Aktion, die „Zeit zur Klage und Raum für Hoffnung“ geben soll. Bürger:innen sind eingeladen, Gedanken zum Thema aufzuschreiben (von 9 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz und von 15 bis 18 Uhr am Kurt-Schumacher-Platz). Die Jüdische Gemeinde Hanau, die Wallonisch-Niederländische Kirche und die katholische Pfarrei St. Elisabeth veranstalten eine Gedenkfeier unter dem Titel „In Freiheit und Toleranz den Glauben leben“ (19.30 Uhr, Wallonisch-Niederländische Kirche).

Das Jugendzentrum k.Town, dem mehrere Opfer eng verbunden waren, lädt ab 21 Uhr zu einem Gedenken mit Lichterkorridor am Kurt-Schumacher-Platz ein, dem zweiten Tatort. Die Initiative 19. Februar, in der sich Opferangehörige und Unterstützer:innen zusammengeschlossen haben, veranstaltet ab 21.30 Uhr ein Gedenken am Heumarkt, dem ersten Tatort.

Auch in Offenbach (13 Uhr, Neuer Friedhof), Dietzenbach (14.30 Uhr, Friedhof), Groß-Gerau (11 Uhr, Sandböhlplatz), Darmstadt (15 Uhr, Luisenplatz; 19 Uhr, Karolinenplatz) und Frankfurt (14 Uhr, Friedensbrücke; 19 Uhr, Galluswarte) finden am Samstag Gedenkveranstaltungen statt. In Wiesbaden werden ab 19 Uhr Porträts der Opfer mit Botschaften auf eine Leinwand am Rathaus projiziert. Träger der Aktion sind der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat, die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen, Landesausländerbeirat und der Ausländerbeirat Wiesbaden. In Frankfurt werden die Namen am Samstag ab etwa 17.30 Uhr an der Fassade der Paulskirche in weißem Licht zu lesen sein, dazu der Hashtag #saytheirnames.

Auch interessant

Kommentare