Erdbebenhilfe: Hessen stellt Zelte und Feldbetten bereit
Die Lieferung von Material erfolgt erst, wenn das Land sie anfordert. Das gilt auch für das Spezialteam, das sich mit vier Rettungshunden auf den Weg in die Türkei gemacht hat.
Die Hilfe rollt an: Am Dienstag startete vom Flughafen Köln/Bonn ein Flugzeug mit 51 Spezialist:innen des Technischen Hilfswerks (THW) aus Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Richtung Adana in der Türkei. Mit 16 Tonnen Ausstattung sowie vier Rettungshunden, sagte der Sprecher des THW-Landesverbands Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Michael Walsdorf, am Dienstag in Mainz. Das Team habe unter anderem schweres Gerät zur Rettung von Menschen dabei – etwa Betonkettensägen – sowie ein Camp und Lebensmittel zur eigenen Versorgung für zehn Tage. 15 der Kräfte stammen aus Hessen, alleine fünf von ihnen stammen aus Viernheim.

Nach Angaben des hessischen Innenministeriums handelt es sich um die Schnelleinsatzeinheit „Bergung Ausland“ des THW, die Bundesregierung hatte sie zur Unterstützung angeboten, die Türkei sie am Montagabend angenommen. „Grundsätzlich gilt bei internationalen Hilfeleistungseinsätzen der Verfahrensgrundsatz, dass nur das geliefert wird, was vom hilfeersuchenden Land erbeten und akzeptiert wird“, betonte am Dienstagmittag Ministeriumssprecher Marcus Gerngroß auf Anfrage der Frankfurter Rundschau. Zu diesem Zeitpunkt konzentrierten sich die über die EU gesteuerten Hilfeleistungsersuche auf diese auf Suche und Rettung spezialisierten sogenannten Search-and-Rescue-Einheiten sowie Verstärkungskräfte für die dortigen Führungsstrukturen. „Hier prüft gerade das THW eine Mitwirkung. Einheiten wurden bereits in Voralarm gesetzt.“
Zentrale Steuerung
Parallel prüfe jedes Bundesland, was es im wahrscheinlichen Fall weiterer Hilfeleistungsersuche kurzfristig aus eigenen Beständen liefern könne. „Um schnellstmöglich Hilfe leisten zu können, stellt das Land Hessen bereits jetzt vorsorglich Zelte, Feldbetten, Schlafsäcke, dieselbetriebene Zeltheizungen und Zeltbeleuchtung zentral im Hessischen Katastrophenschutz-Zentrallager zusammen“, so Gerngroß. Die internationale Katastrophenhilfe wird in Deutschland zentral über das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gesteuert. Das garantiert auch, dass nur Spezialist:innen vor Ort sind und keine kleinen Helfergruppen, die sich und andere gefährden könnten. Von denen meldeten sich momentan viele beim DRK, sagte Gisela Prellwitz vom Landesverband Hessen. „Das ist gut gemeint, aber nicht sinnvoll ohne Koordination und Logistik.“ mit dpa