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Elternbund Hessen fordert Tablets für alle Schüler und Schülerinnen

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Von: Peter Hanack

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Aus der Schule gar nicht mehr wegzudenken: Lehren und Lernen mit Computer gehört im Unterricht zum Alltag.
Aus der Schule gar nicht mehr wegzudenken: Lehren und Lernen mit Computer gehört im Unterricht zum Alltag. © dpa/(Symbolbild)

Die Kritik an der Einschränkung der Lernmittelfreiheit in Hessen weitet sich aus. Die Geräte würden für die Digitalisierung und modernen Unterricht gebraucht, seien aber für viele Familien zu teuer.

Der Elternbund Hessen (ebh) hat sich der Forderung von 21 Kreis- und Stadtelternbeiräten angeschlossen, digitale Endgeräte wie Laptops oder Tablets allen Schülern und Schülerinnen in Hessen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Bislang sind diese von der in Hessen geltenden Lernmittelfreiheit ausgenommen.

Der Elternbund kritisiert, dass Eltern für Tablets oder Laptops, die ihre Kinder in der Schule benötigen, in der Regel selbst aufkommen müssen. In der Ende vergangenen Jahres verabschiedeten Neufassung des Hessischen Schulgesetzes wurde festgeschrieben, dass digitale Endgeräte nicht zu dem vom Land den Schülerinnen und Schülern unentgeltlich zur Verfügung gestellten Lernmaterial gehören sollen. Damit sind sie wie etwa Stifte, Zeichenblocks oder Geo-Dreiecke, grundsätzlich von den Eltern zu beschaffen.

Der ebh hatte sich bereits bei der Anhörung zur Gesetzesänderung dagegen ausgesprochen, die digitalen Endgeräte im Rahmen der Lernmittelfreiheit zu finanzieren. Diese seien für viele Familien zu teuer und würden die finanzielle Möglichkeiten vieler Eltern übersteigen. Zwar würden die Geräte bestimmten Schülergruppen aus sozialen Gründen kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies aber genüge nicht und sei zudem für die betroffenen Kinder und Eltern eine Belastung.

Eltern sehr belastet

Vor gut einer Woche hatten 211 hessische Kreis- und Stadtelternbeiräte in einem offenen Brief an Kultusminister Alexander Lorz (CDU) ebenfalls gefordert, die Tablets und Laptops landesseits zu finanzieren. Schon jetzt seien die Eltern in erheblichem Umfang an den Kosten der schulischen Ausstattung beteiligt und müssten etwa Lektüren, Formelsammlungen, Extrakopien und Arbeitsmaterialien wie Geodreiecke und Zirkel selbst anschaffen.

Ob und in welchem Umfang Schülerinnen und Schülern digitale Endgeräte von den jeweiligen Schulträgern leihweise zur Verfügung gestellt werden könnten, hänge von der Finanzkraft und der Bereitschaft dieser Kreise und Kommunen ab. Mit der staatlichen Aufgabe einer umfassenden und verlässlichen Digitalisierung des Schulwesens sei dies nicht vereinbar, so der Elternbund.

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