Kreis schafft weitere Unterkünfte für Geflüchtete
Wetterau - Der Wetteraukreis schafft weitere Unterkünfte für Flüchtlinge. Wie Landrat Jan Weckler (CDU) am Freitag mitteilt, werden Leichtbauhallen in Rosbach, in Wöllstadt und auf dem Gelände der Friedberger Kaserne aufgestellt. Diese seien bereits im Vorjahr gekauft worden und sollen insgesamt 500 Menschen ein Obdach bieten. Weitere Unterkünfte sollen in Reichelsheim, Bad Nauheim, Niddatal und Karben entstehen.
Eine Leichtbauhalle mit rund 60 Betten soll auf einer Freifläche am Rosbacher Bahnhof aufgebaut werden, die zweite neben der bestehenden Container-Unterkunft der Gemeinde am Ortsrand von Wöllstadt in Richtung Okarben. Auch dort sind rund 60 Betten geplant. Der Kreis rechnet derzeit bei beiden Hallen mit einer Belegung im dritten Quartal. Weitere 150 Menschen sollen voraussichtlich Anfang des dritten Quartals in einer Leichtbauhalle auf dem Gelände der Friedberger Kaserne untergebracht werden.
Darüber hinaus mietet der Kreis den ehemaligen Lidl-Markt in der Frankfurter Straße in Bad Nauheim an. Er soll ab Mitte des dritten Quartals Platz für 88 Menschen bieten. Weitere etwa 80 Plätze sollen in einem Gebäude in der Straße An der Birkenkaute entstehen, das die Stadt in der Vergangenheit bereits als Flüchtlingsunterkunft genutzt hat. Die Inbetriebnahme ist bereits für April vorgesehen. In Karben baut der Wetteraukreis derzeit ein ehemaliges Fitnessstudio zur Flüchtlingsunterkunft um. Dort sollen etwa 50 Menschen ein Obdach finden. Im Außenbereich wird ein Küchencontainer aufgestellt. Die Belegung erfolgt voraussichtlich ab Juni.
In der Alten Schule in Reichelsheim, die dem Kreis gehört, sollen maximal 30 Plätze für Flüchtlinge entstehen. Aktuell wird noch der Bau einer Fluchttreppe vorbereitet. Die Menschen sollen voraussichtlich ab Juli einziehen. Zudem ist beabsichtigt, das ehemalige Hotel „Cockpit“ anzumieten. Dort können zunächst bis zu 28 Menschen unterkommen, eine Erweiterung auf 40 Plätze bis Jahresende ist geplant.
Sechs Plätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge entstehen Anfang April in der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Eichendorff-Schule in Ilbenstadt. Die jungen Menschen werden tagsüber von pädagogischen Fachkräften betreut, nachts und am Wochenende wird ein Sicherheitsdienst eingesetzt.
Weckler verweist zudem darauf, dass er in Gesprächen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben im vergangenen Jahr mit der Stadt Friedberg erreicht habe, dass auf dem Gelände der Kaserne neben den angemieteten Gebäuden 3617 und 3619 auch die sogenannten 4000er-Gebäude, die an die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes grenzen, an den Kreis vermietet werden. Dort können seinen Angaben zufolge mindestens 500 Plätze entstehen. Es müsse aber noch saniert werden. Die Belegung könne aufgrund des Gebäudezustandes voraussichtlich erst 2024 erfolgen.
Aktuell weisen Bund und Land dem Wetteraukreis laut Landrat wöchentlich zwischen 40 und 50 Flüchtlinge zu. Derzeit betreibe und betreue der Kreis bereits etwa 100 Unterkünfte mit insgesamt knapp 2500 Plätzen. red