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Rödermark
40 Jahre Wählervereinigung AL/Grüne
- vonAnnette Schleglschließen
Sie wollten den Etablierten den Kampf ansagen: die „Andere Liste Rödermark“, die sich vor 40 Jahren gründete. Aus ihr gingen wenige Jahre später die Grünen in Rödermark hervor.
Auf den Tag genau 40 Jahre ist es her, da fanden sich in der Halle Urberach in Rödermark „Protestwähler, frustrierte Noch-SPD-Mitglieder und engagierte parteilose Bürger“ zusammen – so hieß es damals in der FR. Das war die Geburtsstunde einer neuen Wählervereinigung, der „Anderen Liste Rödermark“ (AL), die „verkrustete Parteistrukturen aufweichen“ wollte. Das „Kungeln“ der Rathausparteien sollte ein Ende haben, war in der FR zu lesen, die Wählervereinigung wollte „Vertuschtes an die Öffentlichkeit bringen“.
Vier Jahre später war die Gruppierung dann der Vorläufer der Grünen in Rödermark. Sie nannte sich fortan „Andere Liste/Die Grünen“ – und besteht bis heute unter diesem Namen. „AL/Grüne hatte ursprünglich keine grünen Parteimitglieder“, sagt Altbürgermeister Roland Kern, der am 7. Januar 1981 den Aufruf zur Gründung startete. Kein Wunder: Die Grünen steckten damals im Kreis Offenbach noch in den Kinderschuhen.
Aus ursprünglich 19 Mitgliedern der Wählervereinigung sind mittlerweile 154 Parteimitglieder geworden, „aber nur 39 bis 40 sind Grüne“, so Kern. „Wer Mitglied der Grünen ist, ist automatisch Mitglied der AL, aber nicht umgekehrt“, erklärt er. Die Partei firmiert noch heute als Wählervereinigung, ist deshalb bei den Kommunalwahlen auf Listenplatz 7 und nicht auf dem Listenplatz 2 der Grünen zu finden – und hat ein Alleinstellungsmerkmal. „So weit ich es mitbekommen habe, gibt es die Andere Liste sonst nirgendwo in Deutschland“, sagt Kern. Die Erfolge von AL/Grünen können sich sehen lassen: Schon 1982 wurde Roland Kern in den Landtag und dort sogar zum Vizepräsidenten gewählt, 2005 war er der zweite grüne Bürgermeistermeister in Hessen. Aus 9,9 Prozent bei der Kommunalwahl 1985 sind bei der vergangenen Wahl stolze 24,2 Prozent geworden. Am 14. März werden AL/Grüne nun mit 19 Frauen und 19 Männern antreten – und stellen damit die zahlenmäßig stärkste Liste der Rödermarker Parteien.