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Südzucker-Plan nimmt Form an

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Das Bebauungsplanverfahren für das ehemalige Südzucker-Gelände schreitet voran.
Das Bebauungsplanverfahren für das ehemalige Südzucker-Gelände schreitet voran. © Alexander Heimann

Auf dem ehemaligen Südzucker-Gelände in Groß-Gerau soll ein Viertel mit Wohnungen und Gewerbe entstehen. Bürgermeister Stefan Sauer (CDU) ist zufrieden mit den Entwürfen für die Bebauung des Areals.

Das Bebauungsplanverfahren für das ehemalige Südzucker-Gelände schreitet voran. Der Planungsausschuss des Groß-Gerauer Stadtparlaments hat sich am Mittwochabend erneut mit dem Vorhaben befasst. Ein nächster Ausschuss folgt am 22. Januar. Dann soll über die Offenlage des Bebauungsplans vom 17. Februar bis 17. März abgestimmt werden.

Bürgermeister Stefan Sauer (CDU) sagte, er sei sehr zufrieden mit den bis jetzt geschaffenen Plänen für das rund 27 Hektar große Areal, welche die Stadt in enger Abstimmung mit dem Investor Nextparx erarbeite. Der Bebauungsplan (B-Plan) sieht auf rund 20 Hektar Gewerbeflächen vor, einen breiten Grüngürtel für die Naherholung und eine Wohnbebauung. Nach derzeitigem Stand könnten rund 155 Wohneinheiten entstehen, sagte Sauer.

Ziel sei, mit diesen Plänen den Wirtschaftsstandort Groß-Gerau und die Finanzkraft der Stadt zu stärken, die Wohnbebauung im Norden abzurunden, Grünflächen zu erhalten und zu vernetzen sowie Teile der Gemarkung ökologisch aufzuwerten. So werde das europäische Vogelschutzgebiet „Hessische Altneckarschlingen“ davon profitieren, dass die ehemaligen Zuckerteiche (Teilbereich zwei des B-Plans) als Ausgleichsfläche für die Bebauung auf dem ehemaligen Fabrikgelände umgestaltet wird, sodass ein Feuchtgebiet entsteht.

Ein Mitarbeiter des Planungsbüros Schneider+Schumacher stellte Möglichkeiten der Wohnbebauung vor, wobei deutlich wurde, dass für die einzelnen Baufelder jeweils ein Mix verschiedener Haustypen vorgesehen ist. Von Geschosswohnungsbau über zwei- bis dreistöckige Reihenhäuser bis zum Einfamilienhaus sei alles möglich. Die Baufelder sind 35 bis 40 Meter tief, die Häuser maximal 50 Meter lang. Stünden sich Häuser gegenüber, so sollten sie versetzt gebaut werden, damit auch die, aus Richtung Süden betrachtet, „zweite Reihe“ ordentlich Licht bekommt. Autos könnten entweder direkt an den Häusern oder auf Gemeinschaftsparkflächen abgestellt werden. Denkbar sei auch eine Tiefgarage.

155 Wohneinheiten

Eva Baumgarten-Weng vom Planungsbüro Stadtbauplan beantwortete Fragen, die die Grünen-Fraktion schriftlich gestellt hatte. Darin ging es etwa um eine zweite Zufahrt zum Gewerbegebiet, durch die ein Mitarbeiterparkplatz erschlossen werden soll. Die Zufahrt sei nur für Pkw vorgesehen, betonte Baumgarten-Weng. Maximal 168 Wagen könnten dort Platz finden. Der Hauptparkplatz befände sich am Nordring.

Weiteres im Ausschuss diskutiertes Thema war die Entwässerungsproblematik. Auch wenn es Versickerungsstellen auf dem Gelände geben soll, fürchteten mehrere Redner – etwa Matthias Grau von der CDU und Karlheinz Wamser von der Kombi – dass die Entwässerungsplanung nicht ausreiche, dass das Grundwasser steigen werde und dass Keller selbst in Häusern in der Innenstadt (Mainzer Straße, Schützenstraße) nass werden könnten. Im neuen Wohngebiet sind wegen der Grundwasserproblematik nur Häuser mit sogenannten weißen Wannen zugelassen. Jürgen Martin, Fraktionsvorsitzender der SPD, sprach von der großen Chance, die der „investorenfreundliche“ Bebauungsplan mit sich bringe, aber auch von Risiken – etwa in puncto Verkehr. Je nachdem, wie viele Logistiker sich ansiedeln würden und wie viele Büros entstünden, werde die Prognoserechnung zu den Verkehrsbewegungen möglicherweise übertroffen.

Oliver Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter von Nextparx, dem Investor, der das 27 Hektar große ehemalige Südzucker-Gelände wiederbeleben will, glaubt, dass niemand Bedenken hinsichtlich des Verkehrs haben muss. amt

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