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Groß-Gerau: Schnelle Hilfe für Opfer von Vergewaltigungen

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Von: Jonas Nonnenmann

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Betroffene können sich im GPR Klinikum in Rüsselsheim versorgen lassen, ohne Anzeige zu erstatten.

Das Modellprojekt Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung ist in dieser Woche im Landkreis Groß-Gerau gestartet. Dabei kooperiert das Büro für Frauen und Chancengleichheit der Kreisverwaltung Groß-Gerau mit dem GPR Klinikum in Rüsselsheim.

Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, können sich laut Kreis in dem Klinikum medizinisch versorgen lassen und die Spuren des Missbrauchs gerichtsfest sichern lassen, ohne dass eine polizeiliche Anzeige erfolgen muss. So können die Opfer der Gewalttat auch später noch entscheiden, ob sie den Täter anzeigen möchten. Zudem gibt es für die Frauen die Möglichkeit, sich von dem Verein „Frauen helfen Frauen“ beraten zu lassen.

Ziel der Verwaltung sei es zum einen, die medizinische Versorgung nach einer Vergewaltigung auch für Menschen ohne Versicherung sicherzustellen. Außerdem soll so die hohe Dunkelziffer verringert werden.

„Betroffene Menschen bleiben häufig medizinisch unversorgt, zum Teil, weil sie Sorge haben, dass gegen ihren Willen eine Anzeige erstattet wird“, teilt Judith Kolbe mit, Leiterin des Büros für Frauen und Chancengleichheit.

Von Dezember 2021 bis März 2022 sollen zwei Busse durch den Landkreis fahren, auf denen für die medizinische Soforthilfe geworben wird.

Weitere Aktionen, um über das Projekt zu informieren, seien in Planung. „Es ist sehr gut, dass wir unser Netzwerk der sozialen Hilfen und Dienste im Kreis Groß-Gerau noch enger knüpfen können“, so Landrat Thomas Will (SPD).

Er sei froh über das niederschwellige Angebot und danke dem GPR Klinikum für die gute Zusammenarbeit. jon

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