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Auf Kosten der Menschen

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Von: Jutta Rippegather

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Die Begrenzung des Fluglärms auf den Istzustand wird festgeschrieben, der Airport darf aber weiter wachsen.
Die Begrenzung des Fluglärms auf den Istzustand wird festgeschrieben, der Airport darf aber weiter wachsen. © Frank Rumpenhorst (dpa)

Der Billigflieger Ryanair glaubt, die Regelung zum Nachtflugverbot nicht beachten zu müssen. Immer wieder kommt es zu verspäteten Anflügen. Der Kommentar.

Für den Sommerflugplan hat Ryanair kräftig die Werbetrommel gerührt. Kampfpreise aufgerufen, um den Konkurrenten weitere Stücke des Kuchens zu entreißen. Das reisefreudige Volk jubelt. Manchen Flug gibt es zu einem Preis, der weit unter dem der RMV-Zugfahrt von Frankfurt nach Gießen liegt. Warum also nicht am Wochenende zum Shoppen abheben?

Verkehrte Welt. Es ist niemand zu verdenken, dass er bei solchen Angeboten schwach wird. Die Zuschläge fürs Gepäck und anderes werden da gerne ausgeblendet. Stullen kann man sich auch von daheim mitbringen. Und die lange Busfahrt übers Vorfeld lässt sich ebenfalls verschmerzen. Doch geheuer ist das vielen nicht. Irgendetwas stimmt grundlegend nicht, wenn die Preise derart im Keller sind. Die Steuerbefreiung für Kerosin, die Arbeitsbedingungen der Piloten und des Servicepersonals. Es gibt einige Gründe mehr dafür, dass Billigflieger wie Ryanair derzeit so abheben.

Nicht zuletzt gehen die Dumpingpreise auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet. Um möchlichst viele Menschen am Tag transportieren zu können, sind die Flugpläne eng gestrickt. So eng, dass sie kaum einzuhalten sind, wie die März-Statistik zeigt. Mit 29 verspäteteten Landungen kann Ryanair sich nicht hinter Fluglotsen verstecken. Der aufgestockte Sommerflugplan ruft nach besserem Management.

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