Klima-Vorbehalt in Rödermark beschlossen

Die Mehrheit der Rödermarker Stadtverordneten hat dafür gestimmt, Entscheidungen künftig nach ihren Klimafolgen zu bewerten und sie gegebenenfalls entsprechend zu optimieren.
Der Klimaschutz soll in Rödermark einen höheren Stellenwert bekommen. Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer Sitzung am Mittwochabend einen Klima-Vorbehalt. Damit müssen sie künftig alle relevanten Entscheidungen hinsichtlich ihrer Klimafolgen beurteilen und prüfen, wie groß deren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele ist. Auch der Klimawandel ist nun in der Stadt ein Thema: Nach dem Willen der Parlamentarier sollen eine Starkregenanalyse und eine Starkregengefahrenkarte beauftragt werden.
Der Weg zu mehr Klimaschutz war jedoch umstritten. Den Freien Wählern (FW) und der FDP war der Antrag der Koalition aus CDU und AL/Grünen zu unkonkret. Auch ein Änderungsantrag der SPD, dass Rödermark „entsprechend den seitens des Bundes vorgegebenen zeitlichen Zielen“ klimaneutral gestaltet werden soll, fiel bei den beiden Fraktionen durch. Man müsse dem Klimawandel durch Innovationen und einen lösungsorientierten Ansatz entgegentreten und nicht durch Bürokratie, monierte Tobias Kruger (FDP).
Die SPD war da anderer Meinung. Mit dem Klima-Vorbehalt könne man „einfach mal loslaufen“ – auch wenn der Antrag in Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und städtischen Gremien weiter auszugestalten sei und Messwerte sowie ein Controlling festzulegen seien. Die Fraktion hatte auch schon einige Projekte vor Augen: Man könne ein Förderprogramm zur Haus- und Hofbegrünung privater Immobilien auflegen oder kommunale Liegenschaften energetisch sanieren. „Mit dem Beschluss sensibilisieren wir die Verwaltung für die Menschheitsaufgabe Klimaschutz“, erklärte Mahfooz Malik (AL/Grüne). FDP und FW votierten dennoch dagegen.