Kein Verkauf am Sonntag in Bad Vilbel

Die Gewerkschaft Verdi will mit einer Klage das Sonntagsshopping zu den Caravaning-Tagen stoppen.
Wenn rund 20 000 Besucher am 17. März zu den Caravaning-Tagen und zur Handwerkermesse in Bad Vilbel erwartet werden, sollen die Geschäfte in der Frankfurter Straße und rund um den Dortelweiler Platz erstmals geschlossen sein. Das zumindest will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und hat Klage gegen die Aktion an diesem Sonntag erhoben. Seit einigen Jahren geht Verdi bundesweit gegen sonntägliche Ladenöffnungen vor.
Für die Gewerbetreibenden ist das drohende Aus für den verkaufsoffenen Sonntag bitter. In Zusammenarbeit mit der Stadt habe man sich größte Mühe gegeben, die strengen Vorgaben einzuhalten, sagt der Schuhhändler und Vizevorsitzende des Gewerberings Steffen Kreiling.
Zudem hätten die Händler bereits einen der bisher vier verkaufsoffenen Sonntage gestrichen. Alle drei noch existenten Termine entsprächen nach Einschätzung des Gewerberings den Vorgaben des Landes. Demnach darf die Verkaufsöffnung etwa nur zu traditionellen Veranstaltungen erlaubt werden und nur einen untergeordneten Charakter haben, indem sie bloß dem Versorgungsbedürfnis auswärtiger Besucher dient.
Enttäuscht reagiert auch Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). „Das hat uns schon ein bisschen überrascht.“ Der Jurist ist überzeugt: Die Genehmigung der Stadt entspreche den gesetzlichen Vorgaben.
Verdi-Bezirksvorsitzender Jürgen Bothner ist anderer Ansicht: „Die Sonntagsöffnung ist nicht mit der gängigen Rechtsprechung vereinbar.“ Die räumliche Nähe zwischen der Caravan-Messe und der Frankfurter Straße fehle. „Und in Dortelweil geht es doch in Wahrheit nur darum, dass Porta geöffnet hat“, sagt Bothner. Das Möbelhaus sei hier der echte Besuchermagnet. Verdi habe mit der Stadt das Gespräch gesucht, diese habe aber nicht eingelenkt. „Bisher hat man sich hier mit vorgeschobenen Argumenten die verkaufsoffenen Sonntage erschlichen“, so Bothner.
Für Bad Vilbels Händler drängt Steffen Kreiling jetzt vor allem auf eine schnelle Entscheidung, da die Vorbereitungen längst laufen.
Dennis Pfeiffer-Goldmann