Immobilienpreise in Hessen steigen stark

Der Immobilienmarktbericht des Landes Hessen zeigt: Die Preise für Wohnungen und Häuser in Hessen steigen weiter. Am teuersten sind Immobilien in Frankfurt.
Bürger in Hessen müssen für Wohnungen und Häuser vielerorts immer tiefer in die Tasche greifen. Im vergangenen Jahr haben die Immobilienpreise im Land stark zugelegt. In Ballungsräumen wurden dabei starke Preissprünge verzeichnet, wie der am Freitag veröffentlichte Immobilienmarktbericht der Wiesbadener Landesregierung zeigt. Die regionalen Unterschiede bleiben aber groß.
Laut dem Papier wurden 2017 hessenweit Kaufverträge im Wert von 22,4 Milliarden Euro abgeschlossen - 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei lag die Zahl der Abschlüsse mit 66.000 zugleich um 3000 unter dem Vorjahr. Frankfurt behauptete sich erneut als umsatzstärkster Immobilienmarkt: In der Finanzstadt schoss der Wert der Abschlüsse um 36 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro hoch. Hohe Erlöse gab es ferner im Hochtaunuskreis und im Main-Taunus-Kreis.
Tarek Al-Wazir: Dynamik „ungebrochen“
Angesichts billiger Immobilienkredite und mangelnder Anlagealternativen für Investoren sei die Dynamik „ungebrochen“, erklärte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). Vor allem Wohnungen im Ballungsraum Rhein-Main blieben knapp.
Im Schnitt kostete 2017 ein gebrauchtes frei stehendes Einfamilienhaus 320.000 Euro - 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr (307.000). Noch stärker verteuerten sich neue Eigentumswohnungen: Deren Preise kletterten um 13,5 Prozent auf 3350 Euro je Quadratmeter. Im Vorjahr waren es 2950 Euro. Wohnungen im Bestand wechselten für 1850 Euro je Quadratmeter den Besitzer (plus 12 Prozent).
Vor allem im Südhessen sind Wohnungen teuer: Typische Objekte im Bestand mit 80 Quadratmetern kosteten am meisten in Frankfurt, Offenbach, Darmstadt und Wiesbaden sowie im Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis mit im Schnitt je mehr als 2500 Euro je Quadratmeter. Im Vogelsbergkreis, im Werra-Meißner-Kreis und im Schwalm-Eder-Kreis wurde mit weniger als 1199 Euro je Quadratmeter nicht einmal die Hälfte fällig.
An der Spitze liegt dabei erneut Frankfurt mit 4000 Euro je Quadratmeter für eine gebrauchte Wohnung, während solche in Kassel im Schnitt nicht einmal ein Drittel davon kosten (1250 Euro) und im Schlusslicht Vogelsbergkreis nur 850 Euro je Quadratmeter.
Bei neuen Wohnungen haben die Gutachter in weiten Teilen Nord- und Osthessens wegen Nachfrageflaute kaum Daten erfasst. Unter anderem im Vogelsbergkreis, Werra-Meißner-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis und im Landkreis Waldeck-Frankenberg seien nur „wenige bzw. keine neuen Eigentumswohnungen veräußert worden“, schreiben sie. „Das Marktgeschehen beschränkt sich in diesen Fällen auf einige wenige Mittelzentren oder Oberzentren.“ (dpa)