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Im magischen Wald

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Auf zur Luderbachaue, die im Süden Frankfurts und Offenbachs liegt. Wer mag, kann dorthin einen Abendspaziergang machen, der sich wie eine Wanderung anfühlt.

Unser Ziel, die Luderbachaue, liegt im Süden Frankfurts und Offenbachs. An der Landstraße zwischen Neu-Isenburg und Gravenbruch findet sich ein kleiner Parkplatz an der rechten Seite. Etwas schlammig an solchen Tagen wie heute. Aber wir haben alle feste Schuhe an, die Kinder Gummistiefel. Es wird feucht werden, das ist uns klar. Und das Motto ist: Richtig anziehen, denn mit feuchten Füßen ist der Wanderspaß begrenzt.

Deswegen sind wir hier, wir wollen abseits der großen Wege eine Bachaue entdecken und über die langgrasigen Waldwiesen streifen. Zunächst aber sind wir in einem Wald, wo Bäume nummeriert sind. „Ist das der wilde Wald, von dem ihr uns erzählt habt“, spotten die Kinder. Schon bald haben wir den breiten Waldweg, die Brandschneise, verlassen, der auch Teil des hessischen Radfernweges R8 ist.

Heute ist es den ganzen Tag nicht richtig hell geworden. Aber wir können alles gut erkennen, keine künstliche Lichtquelle ist in der Nähe. Es ist eine raschelnde und magische Welt, in die wir bald eintauchen. Vom Parkplatz sind wir noch keinen Kilometer entfernt. Bubchesschneise heißt der Weg auf der Karte.

Eine größere Wiesenfläche liegt linker Hand. Ein Bach ist nicht zu sehen, vielleicht ist er ausgetrocknet? Das wollen wir herausfinden und streifen über die Eckhardswiese. Zum Glück haben die Kinder Gummistiefel an und sind warm eingepackt, denn wir bleiben öfter stehen, um still zu schauen und darauf zu achten, ob irgendwo ein Tier zu sehen ist.

Wir streifen weiter, es wird immer ein wenig dunkler. Aber fast unmerklich, denn unsere Augen passen sich perfekt an das weniger werdende Tageslicht an.

Schließlich überspringen wir das fast ausgetrocknete Bachbett des Luderbachs. Ein anständiger Pfad, nicht zu breit, nicht zu schmal, führt zur Bestewiesenschneise. Da ist er dann auch wieder, der hessische Radfernweg R8, der auf einem Teilstück von Frankfurt nach Darmstadt führt.

Eine Rast ist auf jeder unserer Touren ein Muss. Dafür haben wir vorher schon ein „Dach über dem Kopf“ auf der Karte gesucht. Die Gotthard-Franke-Hütte bietet sich an. Sie liegt an der Holländerbornschneise zwischen zwei großen Wiesen. „Sieht aus wie eine alte Postkutschenstation“, meinen die Kinder. Die Hütte ist gepflegt und hat einen gepflasterten Boden. Wir haben eine große Stumpenkerze mitgebracht und stellen sie als Lagerfeuerersatz auf die Steine.

Zeit für uns auch, den Rückweg anzutreten. Natürlich nicht den Weg entlang, den wir gekommen sind, sondern über die Wiese auf ein schmales Waldstück zu. Das müssen wir queren und dann stehen wir auf der großen Fläche der Seibertswiese. Eine riesige Grasfläche, ziemlich uneben.

Hier gibt es ein Orientierungsspiel für alle: Auf der anderen Seite ist der Weg, den wir durch das angrenzende Waldstück nehmen wollen. Wer kann ihn erkennen? Im Gänsemarsch geht es über die holprige Fläche. Bingo! Glück gehabt, nein natürlich nicht: „Genau beobachtet“, rufen die Kinder. Wir haben die richtige Stelle gefunden, von hier aus führt schnurstracks ein blättriger Pfad wieder auf die Bestewiesenschneise zu.

Wir knicken und knacken durch Gebüsch, ein großer Vogel über uns flattert davon. Jetzt müssen wir uns richtig orientieren, finden die große Wiese vom Herweg wieder. Wieder über den fast ausgetrockneten Luderbach, aber links statt rechts. Wir wollen ja zum Auto zurück.

Die Kinder sprechen noch lange von diesem halben Ausflugstag. Wir sind froh, dass wir die Tour vorgeschlagen haben, ein Einblick in die Welt des Zwielichts.

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