Hospizhilfe stellt Arbeit vor
Wetterau - Zwölf Frauen sind im Dezember 1998 in Friedberg zusammengekommen, um einen Verein zu gründen: die Hospizhilfe Wetterau. 25 Jahre ist das nun her, und der Verein hat inzwischen knapp 200 Mitglieder und rund 60 ausgebildete aktive ehrenamtliche Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.
Die Hauptaufgabe ist die Sterbebegleitung. Vonseiten des Vereins heißt es: „Wir möchten dazu beitragen, die Würde der Menschen bis an ihr Lebensende zu achten. Jeder Mensch soll in seiner Einzigartigkeit Wertschätzung erfahren. Zeit und Aufmerksamkeit, Wissen und Einfühlung möchten wir in die Begegnung mit schwer kranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen einbringen.“ Und: „Unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter suchen schwer kranke und sterbende Menschen dort auf, wo sie sind: zu Hause oder in Einrichtungen.“ Seit einiger Zeit bietet der Verein zudem einen Platz für Sterbebegleitung in der Fichtenstraße 4 in Friedberg an .
Der Verein möchte das Jubiläumsjahr nutzen, „um mit Veranstaltungen auf die Arbeit der Hospizhilfe hinzuweisen“, sagt Marion Münster-Appel. Bis in den Dezember sind Veranstaltungen geplant - von Lesungen über Vorträge bis hin zu Ausflügen.
Die Reihe beginnt am Dienstag, 6. Juni, mit einem Vortrag des Palliativpsychologen Jan Gramm mit dem Titel: „Wie sich Kriegserfahrungen in der Kindheit am Lebensende auswirken. Ein Blick auf die palliative Begleitung der Kriegs- und Nachkriegskindergeneration in Deutschland“. Beginn ist um 20 Uhr im Gemeindehaus Fauerbach. In der Ankündigung heißt es: „In Deutschland rechnet man die zwischen 1925 und 1950 Geborenen der Kriegskinder- bzw. Nachkriegskindergeneration zu. Hineingeboren in eine Welt voller Ideologisierung, Zerstörung, Gewalt, Bedrohlichkeit, Verlusten, Flucht und Armut, hat diese Generation den Wiederaufbau geleistet. Die erlittenen Traumatisierungen traten über die Zeit meist in den Hintergrund, aber innerlich war vieles nicht geheilt.“ Doch: „Angesichts der existenziellen Bedrohung durch eine unheilbare und fortschreitende Erkrankung kommen die Themen aber wieder an die Oberfläche.“
Am 15. Juli steht ein italienischer Abend auf dem Programm. Bei Bewirtung werden italienische Märchen gelesen, begleitet von Harfenspiel. Geplant ist die Veranstaltung im Gemeindehaus Fauerbach, bei gutem Wetter soll sie aber im Garten stattfinden.
Die „FährWell Singers“, ein Abschieds-Chor aus der Wetterau, lädt für 19. August zu einem Mitmachkonzert auf die Seewiese nach Friedberg ein. Auf der Vereins-Webseite heißt es: Der Chor „singt Lieder, die das Herz berühren. Sie entstammen verschiedenen Traditionen und Kulturen und klingen in ihrer Einfachheit und Schönheit noch lange bei den Zuhörenden nach.“ Für den 23. September plant die Hospizhilfe einen Ausflug mit dem Thema „Gräber erzählen Geschichten“. Dazu fährt die Gruppe mit dem Bus zum Hauptfriedhof Frankfurt, wo es eine Führung gibt (die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei, für die Busfahrt kommt jeder Teilnehmende selbst auf).
Am 15. Oktober ist der Welthospiztag. Dazu plant die Hospizhilfe eine Veranstaltung mit dem Hospizdienst Wetterau aus Bad Nauheim unter dem Titel „Letzte Lieder“ mit Jan Weiler im Kino „Filmbühne“ in Bad Nauheim.
Die Jubiläumsveranstaltung findet am 3. Dezember (Jahrestag der Vereinsgründung) im Albert-Stohr-Haus in Friedberg statt. sda