Homburger Sommer trotz Spardiktat

Kur hat dreiwöchiges Programm mit einigen Einschränkungen organisiert
BAD HOMBURG - Aus dem Vollen schöpfen lässt es sich derzeit in Bad Homburg nirgends. Wenn die Stadt sparen muss, trifft das auch das städtische Leben - Bürger und Vereine, von Sport bis Kultur. Auch die Kur muss mit weniger Geld auskommen. Allein der direkte städtische Zuschuss für den Bad Homburger Sommer wird, so ist es im Etat-Entwurf zu lesen, um 27 500 auf 67 500 Euro zurückgefahren. Im Kultur-, Sport- und Freizeitausschuss gaben Kurdirektor Holger Reuter und seine Mitarbeiterin Stefanie Kürten eine erste Wasserstandsmeldung für den Homburger Sommer 2023 ab.
Und die fiel trotz Sparzwangs und Dauerkrise überraschend normal aus. Es bleibt bei drei Wochen (Freitag, 13. Juli, bis Samstag, 5. August), und es sollen mehr als 45 Veranstaltungen kostenlos angeboten werden. Auch sind wieder Programmpunkte in den Stadtteilen als „Bad Homburger Sommer auf Reisen“ geplant.
Zwei Hochkaräter sollen Geld in Kasse bringen
Ganz ohne Veränderungen geht es aber dann doch nicht. Zusätzlich zu den seit Corona kostenpflichtigen, mit fünf Euro vergleichsweise günstigen Angeboten auf der Sommerbühne am Kaiser-Wilhelms-Bad, wie der Klassik-Nacht, dem Tribute-Konzert oder dem Auftritt des Wiesbadener Johannes-Strauss-Orchesters, soll es zwei weitere Bezahl-Veranstaltungen geben - mit deutlich höheren Eintrittspreisen. Die sollen das restliche Programm subventionieren. „Für die Auftritte von Gaby Moreno, die ja auch schon im Kultur-Speicher aufgetreten ist, und von Christian Brückner, der das Dschungelbuch lesen wird, werden wir 20 bis 30 Euro Eintritt nehmen müssen“, so Reuter, der seine Rechnung erklärte: „Jede der beiden Veranstaltungen soll 10 000 Euro Überschuss einbringen, um die anderen Programmpunkte zu ermöglichen und das Kulturprogramm in der Breite zu erhalten.“
Insgesamt wird es in den drei Wochen damit acht statt sechs kostenpflichtige Veranstaltungen beim Homburger Sommer geben. Die Gesamtzahl liegt mit knapp über 50 etwas unter der Zahl von 2022 (rund 60). Andere Maßnahmen sollen kaum auffallen, wie Kürten erklärte. „Beim Picknick am Schwanenteich etwa werden wir auf Bühne und Technik verzichten und stattdessen auf Bands setzen, die an verschiedenen Stellen musizieren.“
Bis das vollständige Programm mit allen Details vorliegt, wird es noch dauern, aber Reuter verriet zu den Eckpunkten, dass es zwei Kino-Abende auf der Brunnenallee und einen Kabarett-Abend geben soll. Für die Kinder sind unter anderem die Kleine Oper, die Kasperl-Kompanie und Clownerie eingeplant. Jugendliche können sich auf die Gamers Lounge im Kurhaus und die Stuntman-Bahn im Jubiläumspark freuen. Der Poetry-Slam ist ebenso gesetzt wie die im vergangenen Jahr erstmals veranstaltete „Silent Disco“. Reuter: „Da hat sich aber gezeigt, dass der Parkplatz des Technischen Rathauses nicht der optimale Ort ist. Deswegen wird sie in diesem Jahr auf der Schlossgarage stattfinden.“ Hinter dem Kurhaus wird die Beach-Lounge eingerichtet.
„Ich glaube, dass wir trotz Restriktionen und Sparnot ein gutes Programm auf die Beine gestellt haben“, bilanzierte Reuter und sprach davon, dass auch die Umzäunung am Kaiser-Wilhelms-Bad „mittlerweile akzeptiert“ sei. Für seine Ausführungen bekam er auch Zuspruch aus der Politik. „Danke an das Team, das das möglich macht“, bekannte Peter Braun (PfB). Man müsse sich bewusst machen was es bedeute, ein solches Programm trotz der Finanzlage auf die Beine zu stellen.
Auf ein Abschluss-Feuerwerk wird indes verzichtet. Reuter: „Ich bin selbst ein großer Feuerwerk-Fan. Aber es gibt mehrere Gründe, die dagegensprechen.“ Nicht nur habe man noch immer den Krieg in der Ukraine, so dass man den Geflüchteten die Knallerei ersparen wolle. „Das kostet auch richtig Geld - 15 000 Euro für gerade mal zwölf Minuten.“ Und nachdem nicht nur in Bad Homburg in den Sommermonaten geplante Feuerwerke wegen Trockenheit abgesagt werden mussten, spricht auch das gegen diesen Programmpunkt.