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Hochwassergefahren werden analysiert

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Von: Holger Pegelow

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Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie Starkregenereignissen im Zuge des Klimawandels ist die Karbener Kommunalpolitik an einer Vorsorge interessiert. Wo sind die Gefahrenpunkte, wie und wo muss Vorsorge getroffen werden? Antworten auf diese und weitere Fragen soll eine Analyse bringen. Zum Thema Hochwasserschutz hatte die SPD-Stadtverordnetenfraktion jüngst eine Anfrage an den Magistrat eingebracht.

Darin wird unter anderem nach einer Fließpfadkarte gefragt, ebenso danach, welche Maßnahmen gegen Starkregenereignisse bereits getroffen worden seien und welche für dieses Jahr geplant seien.

In der schriftlich verteilten Antwort der Stadtwerke heißt es, man wolle keine „einfache“ Fließpfadkarte erstellen. Man werde stattdessen einen genaueren Weg gehen und eine Starkregen-Risikoanalyse mit dem Ergebnis einer Starkregen-Gefahrenkarte erstellen.

Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie schreibt dazu, Fließpfadkarten würden sich für kleinere Ortschaften oder Ortsteile im ländlichen Raum eignen. Sie zeigen eine erste Übersicht der potenziellen Fließpfade, die das Regenwasser bei einem Starkregenereignis nehmen würde. Einbezogen würden Hangneigungen, Landnutzungen und Gebäude-Informationen. Die Fließpfade würden mit einem Puffer von 20 Metern dargestellt, um die Gefährdung von Gebäuden oder anderer Infrastruktur besser sichtbar zu machen. Die Wirkungen von Gräben, Durchlässen und der Kanalisation seien dabei aber nicht berücksichtigt, „sodass diese Karten für städtisch geprägte Flächen nicht herangezogen werden sollten“.

In Orten mit einer größeren bebauten Fläche eignen sich laut Landesamt eher Starkregen-Gefahrenkarten. Denn neben der Topografie und der Landnutzung würden dort auch Senken oder Gräben berücksichtigt, in denen das Wasser zusammenfließt, aber auch kleinräumige Strukturen, die den Oberflächenabfluss beeinflussen. Diese Karten würden durch Ingenieurbüros auf der Basis von detaillierten hydraulischen Simulationen erstellt.

Die Karbener Stadtwerke haben für eine solche Starkregenanalyse Fördermittel beim Land Hessen von über 100 000 Euro beantragt. Noch Ende 2022 sei der zwölf Seiten umfassende Zuwendungsbescheid eingetroffen.

Nun geht es an die Ausschreibung und Vergabe eines Auftrages für ein Ingenieurbüro. Wie der Sprecher der Stadt Karben Dominik Rinkart mitteilt, würden die Stadtwerke Karben in Kürze die Ausschreibung für eine Starkregen-Risikoanalyse starten. Die Ausschreibungsfrist werde etwa vier bis fünf Wochen betragen. Man gehe davon aus, dass man in etwa sechs Wochen entscheiden könne, welches Büro mit der Analyse beauftragt wird. „Die Erstellung des Gutachtens dürfte schätzungsweise ein halbes Jahr in Anspruch nehmen“, erklärt Rinkart.

In der Antwort der Stadtwerke heißt es ergänzend, dass nach der Vorlage des Gutachtens die städtischen Gremien über die weiteren Schritte entscheiden.

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