Zusätzliches Geld für Verkehrswende
Weitere Landesmittel gehen in Ausbau von Geh- und Radwegen
Oberursel - Mit fast 140 Millionen Euro hat das Land Hessen in den vergangenen Jahren den Ausbau von Rad- und Gehwegen in hessischen Städten und Gemeinden gefördert. Auch in Oberursel, wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) mitteilt. Und diese Förderung werde nunmehr fortgesetzt.
„Wir haben knapp 600 Projekte für Rad- und Fußwege in hessischen Kommunen ermöglicht und damit einen Investitionsschub für die Nahmobilität vor Ort ausgelöst“, sagt der Minister.
Dazu gehörten zum Beispiel Fuß- und Radwege, Fußgängerüberwege, Querungshilfen und abgesenkte Bordsteine, Fahrradabstellanlagen und Fahrradparkhäuser, Fuß- und Radwegebrücken oder Nahmobilitäts-Checks und Fuß- und Radverkehrskonzepte als Einstieg in die Planung. „Fahrradfahren und Zufußgehen sind ein ganz wichtiger Teil alltäglicher und vor allem klimafreundlicher Mobilität“, erklärt Al-Wazir in der Mitteilung seines Ministeriums.
Für 2023 und 2024 stehen weitere 48 Millionen Euro für Geh- und Radwegeprojekte zur Verfügung. Grundlage der finanziellen Unterstützung sei die Nahmobilitätsrichtlinie, die 2017 als Teil einer umfassenden Nahmobilitätsstrategie eingeführt worden sei.
Mit der Verlängerung der Richtlinie würden die Kommunen künftig auch mehr Zeit für die Umsetzung eines Projekts bekommen. Eine Kommune, die in den vergangenen Jahren in bessere Fuß- und Radwege investiert und von der Förderung des Landes profitiert habe, sei unter anderem Oberursel.
Wichtige Lückenschlüsse im innerstädtischen Rad- und Fußverkehrsnetz sorgten für sichere, attraktive und barrierefreie Verbindungen in der Innenstadt, besonders zwischen dem Bahnhof, Schulen und Wohngebieten, so Rathauschefin Antje Runge (SPD). „In den kommenden Monaten stehen der geförderte Bau einer Fahrradstraße in Main- und Dornbachstraße sowie ein ebenfalls geförderter Verkehrsversuch zu einer Fahrradstraße in der Zeppelinstraße an“, so Runge. „Für den beschleunigten Ausbau der Nahmobilität haben wir bereits im Jahr 2018 ein großes Ausbauprogramm beschlossen. Ohne die Förderung durch das Land wären wir lange nicht so handlungsfähig.“ Vor allem durch die Förderung von Radschnell- beziehungsweise Direktverbindungen verbessere Oberursel in gemeinsamem Schulterschluss das Mobilitätsangebot für die Stadt und die Region.
Auch der Bund habe inzwischen begonnen, Nahmobilitätsprojekte zu fördern. 2020 seien vom Bund im neuen Programm „Stadt und Land“ insgesamt 70 Millionen Euro für Geh- und Radwegeprojekte bereitgestellt worden. Dank der hessischen Nahmobilitätsrichtlinie sei zügig und direkt gezahlt worden. Bis 2028 seien weitere elf Millionen Euro pro Jahr vom Bund in Aussicht gestellt worden. red